Diese Szene aus „Anne Will“ vom Abend der Bundestagswahl hätte eine Warnung sein sollen

Anne Will
Anne Will

Wer verstehen will, was am späten Sonntagabend passiert ist, muss sich einen Talk von „Anne Will“ ansehen. Nicht den von gestern, bei dem sich das Scheitern von Jamaika laut einigen Medien schon abzeichnete. Sondern die Sendung vom 24. September, am Abend nach der Bundestagswahl.

Manuela Schwesig saß dort für die SPD. Cem Ödzemir für die Grünen. Und Wolfgang Kubicki für die FDP. Als deutscher Bürger kam man sich bei ihrer Diskussion ein wenig dumm vor. Irgendwie unerwünscht. Statt sich als Sieger der Wahl zu inszenieren, schoben die Parteien einander die Regierungsverantwortung zu. Wie etwas Unappetitliches, das man auf keinen Fall anfassen möchte.

„Ich weiß nicht, wovor Sie Angst haben“, sagte Schwesig

„Opposition in der Demokratie ist auch Verantwortung“, sagte Schwesig zum Beispiel, weil die SPD einer Weiterführung der Großen Koalition noch am Wahlabend eine Absage erteilt hatte. „Ich sehe die Verantwortung von CDU/CSU, die trotz starker Verluste stärkste Kraft im Land geworden ist. Die Grünen haben ein bisschen hinzugewonnen, die FDP ist neu drin. Alle drei sagen, sie können es besser. Sie stehen jetzt in der Verantwortung, diese Regierung zu bilden.“

Das sei jetzt nicht ihre Lieblingskoalition, schon klar, witzelte Schwesig und fügte hinzu: „Sie haben Verantwortung und ich weiß nicht, wovor Sie jetzt eigentlich Angst haben.“ Das ist schon ungewöhnlich, dass Politiker andere Parteien zum Regieren überreden müssen.

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