Digitale Nachrichtensprecherin: China stellt neue KI vor

Ren Xiaorong ist eine künstliche Intelligenz, die rund um die Uhr Nachrichten präsentiert. Sie soll auch als Chatbot fungieren und Antworten auf Fragen geben, die ihr Chines*innen online stellen.

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Wie sehen die Nachrichtensprecher*innen der Zukunft aus? (Symbolbild: Getty)

Auf dem chinesischen Kurznachrichtendienst Weibo wurde vergangene Woche eine neue Nachrichtensprecherin vorgestellt: Ihr Name ist Ren Xiaorong und sie ist eine "künstliche Intelligenz, die rund um die Uhr News liefert".

Roboterhafte Stimme

Ren ist immer auf Sendung. Die neue virtuelle Nachrichtensprecherin behauptet in ihrem Vorstellungsclip, der online derzeit viel geteilt wird, dass sie die "professionellen Fähigkeiten von Tausenden Nachrichtensprecher*innen in sich vereint". Von jetzt an werde sie an "365 Tagen, jeweils 24 Stunden, zu jedem Thema Nachrichten vorstellen".

Bislang klingt die Stimme der angeblichen KI dabei noch sehr roboterhaft und wenig natürlich. Sie selbst erklärt außerdem: "Jedes Feedback, das ich erhalte, wird mir helfen, mich zu verbessern."

Begrenzte Fähigkeiten

Bislang sind die Fähigkeiten von Ren sehr begrenzt. Wie "Business Insider" berichtet, fungiert der Avatar vornehmlich als Chatbot. Er reagiere auf Fragen, allerdings noch nur mit vorprogrammierten Antworten. Damit stehe er in keiner Konkurrenz zu ChatGPT, dem derzeit wohl am weitesten entwickelten Chatbot der Welt, der auch der Öffentlichkeit zugänglich ist.

Mit ChatGPT können beispielsweise vollständig freie Dialoge geführt werden, er beantwortet so gut wie alle möglichen Fragen oder programmiert funktionsfähige Software.

Im Gegensatz dazu wählen Gesprächspartner*innen Rens eine aus nur wenigen voreingestellten Fragen aus, auf die dann eine automatische Antwort erfolgt. Die besteht in erster Linie aus Propaganda-Botschaften der chinesischen Zentralregierung. Die Themen sollen in Zukunft aber stark erweitert werden.

Erste positive Reaktionen

Trotz der noch geringen Funktionalität fallen die ersten Reaktionen auf Weibo offenbar überwiegend positiv aus. "Business Insider" erklärt das auch damit, dass das soziale Netzwerk von der Regierung stark moderiert und zensiert werde.

Eine der öffentlichen Bewertungen Rens lautet beispielsweise, sie sehe "wirklich sehr echt" aus. Eine zweite klingt so: "Wäre nicht die künstliche Synchronisation, könnte man auf den ersten Blick nicht erkennen, ob es sich um eine virtuelle Person handelt. Werden alle Nachrichtensprecher*innen in Zukunft durch KI ersetzt?"

Ren ist nicht die erste virtuelle Nachrichtensprecher*in Chinas. Bereits 2018 und 2019 nahmen ihre "Kolleg*innen" den Dienst auf.

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