Nach Dinar-Verbot in Nordkosovo: Serbien ist empört – Brüssel stellt Forderungen

Nach der Ankündigung des Kosovo, den serbischen Dinar im Norden des Landes nicht mehr als Währung zu akzeptieren, ist Brüssel in Sorge, dass dieser Schritt zu neuen Spannungen zwischen Belgrad und Pristina führen könnte.

Banken und anderen Finanzinstituten im Nordkosovo ist es untersagt, andere Währungen, als den Euro, für lokale Transaktionen zu verwenden. Viele Bürgerinnen und Bürger sind auf die finanzielle Unterstützung durch die serbische Regierung angewiesen, die häufig in Dinar in bar erfolgt.

Brüssel verlangt längere Übergangszeit

Die EU-Kommission bedauere, dass die Entscheidung aus Pristina ohne vorherige Absprache getroffen worden sei. Angesichts der Auswirkungen, "die diese Entscheidung auf das tägliche Leben der Kosovo-Serben und anderer Bevölkerungsgruppen im gesamten Kosovo haben könnte", erklärte Kommissionssprecher Eric Mamer. Man fordere das Kosovo auf, sicherzustellen, "dass dieser Übergangszeitraum ausreichend lang ist, um eine Verhandlungslösung zu finden".

Die EU ist grundsätzlich nicht gegen die Abschaffung des Dinar im Kosovo. Brüssel argumentiert, dass es mehr Zeit brauche, damit sich die serbische Bevölkerung an die neuen Umstände anpassen kann.

Vučić spricht von "ethnischer Säuberung"

Aus Serbien kam erwartungsgemäß Kritk: Leider habe Albin Kurti (kosovarischer Regierungschef, Anm. d. Red.) aus eigener Initiative beschlossen, den Dinar zu verbieten, "um die serbische Bevölkerung aus dem gesamten Kosovo ethnisch zu säubern", sagte Präsident Aleksandar Vučić.

Mit der Pendeldiplomatie des EU-Sonderbeauftragten Miroslav Lajčák will man Ministerpräsident Kurti davon überzeugen, die Währungsumstellung zu verschieben. Der Euro gilt nun vorläufig als offizielle Währung des Kosovo.