Doping-Affäre: Bach hat "volles Vertrauen" in die WADA
Präsident Thomas Bach vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) hat der Welt-Anti-Doping-Agentur in der Affäre um chinesische Schwimmer den Rücken gestärkt. „Wir haben volles Vertrauen in die WADA, in die Vorschriften, und wir vertrauen darauf, dass die Vorschriften befolgt wurden“, sagte Bach der Nachrichtenagentur AFP in Lausanne. Das IOC warte nun das Ergebnis der Untersuchung ab, die ein unabhängiger Staatsanwalt in der Sache durchführt.
Vorerst stehe einem Start der betroffenen Athleten bei den anstehenden Sommerspielen in Paris nichts im Wege. "Wenn die Abläufe befolgt werden, gibt es keinen Grund, weshalb sie nicht dort sein sollten", sagte Bach: "Es ist nicht möglich, dass Athleten mit Anschuldigungen konfrontiert werden, die nicht gestützt sind durch die zuständige Behörde - in diesem Fall die WADA - und man daraufhin sagt: Weil einige Leute nicht glücklich sind, hält man sie von den Olympischen Spielen fern."
Nach Recherchen der ARD-Dopingredaktion und der New York Times waren 23 chinesische Spitzenschwimmer vor den Sommerspielen 2021 in Tokio positiv auf das verbotene Herzmittel Trimetazidin getestet, allerdings nicht sanktioniert. Die WADA glaubt Chinas Anti-Doping-Agentur CHINADA und den chinesischen Behörden, deren Untersuchung eine Kontaminierung in einer Hotelküche mit dem Herzmittel ergeben haben will.
Nach der Veröffentlichung der Recherche gab es scharfe Kritik an der WADA, unter anderem US-Dopingjäger Travis Tygart forderte eine "echte Untersuchung". Die WADA indes schaltete am Donnerstag den ehemaligen Schweizer Staatsanwalt Eric Cottier ein, der die Vorfälle untersuchen soll. Auf dessen Bericht will nun auch das IOC warten.
Bach gab indes an, erst durch die Medienberichte von den positiven Tests erfahren zu haben. Die Angelegenheit falle "in den Zuständigkeitsbereich der WADA", sagte er: "Es ist eine unabhängige Institution, da kann es keinen Informationsfluss geben."