Das Dorf Bohorodychne ist zerstört - nur wenige Menschen sind geblieben

Das Dorf Bohorodychne in der ostukrainischen Region Donezk hat schwer unter den russischen Bombenangriffen gelitten.

Die Bewohnerinnen und Bewohner die nicht geflohen sind, verbrachten das orthodoxe Weihnachtsfest in ihren zerstörten Häusern, mit wenig Strom und Wasser. So auch Familie Honchar. Die 91-jährige Nina mit ihrem 58-Jährigen Sohn Mykola. Während der russischen Besatzung sind sie in ihrem Dorf geblieben.

Andriy Andriyenko/AP Photo
Eine beschädigte Kirche in Bohorodychne, 22. Oktober 2022 - Andriy Andriyenko/AP Photo

Mykola sagt, dass sich die Russen 'Befreier' nennen würden. "Wen wollten sie denn befreien? Sie sind dumm. Sie haben die Kirche bombardiert. Ich habe sie gefragt, was sie da machen. Ich fragte sie: 'Wisst ihr, was das für eine Kirche ist? Das ist ein Kloster des Moskauer Patriarchats. Warum habt ihr die Kirche zerstört?' Sie haben sich angesehen, wie Schafe."

Die Mutter von Mykola muss mit wenig Geld auskommen. Nina erzählt, es gebe keine Rente. Die Lebensumstände sind dramatisch, doch wegziehen könne sie nicht. "So leben wir nun mal. Wohin sollen wir gehen? Zu wem? Mein Sohn wurde getötet."

Vor Ausbruch des Angriffskrieges lebten Hunderte Menschen in dem Dorf, nur etwa zehn sind geblieben. Mykolas Bruder Vasyl und dessen Frau Lyubov kamen während der Angriffe in ihrem Haus ums Leben. Mykola erzählt, er habe sie selbst beerdigt.