Nach Drama am Filmset - Alec Baldwins Prozess wegen fahrlässiger Tötung beginnt

Der US-Schauspieler Alec Baldwin verlässt das Gerichtsgebäude mit einem seiner Anwälte Luke Nikas nach dem ersten Tag seines Prozesses wegen fahrlässiger Tötung in Santa Fe, New Mexico, am 9. Juli 2024.<span class="copyright">Getty Images / FREDERIC J. BROWN / Kontributor</span>
Der US-Schauspieler Alec Baldwin verlässt das Gerichtsgebäude mit einem seiner Anwälte Luke Nikas nach dem ersten Tag seines Prozesses wegen fahrlässiger Tötung in Santa Fe, New Mexico, am 9. Juli 2024.Getty Images / FREDERIC J. BROWN / Kontributor

Der Hollywood-Star Alec Baldwin steht vor Gericht wegen seinem tödlichen Schuss am Set des Westernfilms „Rust“ im Jahr 2021.

Alec Baldwin muss sich wegen fahrlässiger Tötung verantworten. Der Schauspieler steht vor Gericht, nachdem er die Kamerafrau Halyna Hutchins bei Dreharbeiten zu „Rust“ durch einen Schuss tötete. Baldwin, der Hauptdarsteller und Co-Produzent des Films war, plädiert auf nicht schuldig. Der Schauspieler hatte eine Requisitenwaffe abgefeuert, die unerwartet mit scharfer Munition geladen war. Ihm droht eine Gefängnisstrafe von bis zu 18 Monaten.

Waffenmeisterin bereits für schuldig befunden

Joshua Kastenberg, Professor für Recht an der Universität New Mexico, erklärte gegenüber „ZDF heute“, dass es eine Herausforderung für die Staatsanwaltschaft darstelle, grobe Fahrlässigkeit nachzuweisen. „Einige Geschworene könnten zu dem Schluss kommen: Ja, er war verantwortlich, aber wir alle machen hin und wieder Fehler“, so Kastenberg. Dass Baldwin nicht vorbestraft ist, könnte seine Chancen auf eine mildere Strafe erhöhen. Auch das Urteil gegen die Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed, die für schuldig befunden wurde, könnte Baldwins Verteidigung stärken, da sie ihm versichert hatte, die Waffe sei nicht geladen.

Im Bericht der Staatsanwältin Kari Morrissey wird argumentiert, dass Baldwin am Set Sicherheitsprotokolle missachtet und rücksichtslos gehandelt habe. Auch seine Beteuerungen, er habe den Abzug der Waffe nicht betätigt, stehen im Kontrast zu forensischen Untersuchungen des FBI, die zeigen, dass sich ein Schuss nicht versehentlich lösen konnte. Laut einem Bericht der „BBC“, haben die Staatsanwälte Baldwins Verantwortlichkeit zur Einhaltung grundlegender Waffensicherheitsregeln betont.

Zentrale Fragen im Prozess

Eine Jury aus zwölf Geschworenen wird über Baldwins Schuld entscheiden. Laut Jurist Kastenberg, mit dem „ZDF heute“ sprach, könnte die Zusammensetzung der Jury entscheidend sein. In New Mexico sind viele Menschen von klein auf mit Waffen vertraut und sich der Verantwortung bewusst, diese sicher zu handhaben. Die Ankläger haben Baldwin zudem als unsicher im Umgang mit Waffen dargestellt und in Gerichtsdokumenten betont, dass er seine Emotionen nicht kontrollieren könne.

Auch wenn Baldwin im Strafprozess freigesprochen werden würde, stünden ihm weitere rechtliche Herausforderungen bevor. Er sieht sich auch mehreren Zivilklagen gegenüber, darunter eine von Hutchins Familie, die behauptet, dass der Tod der Kamerafrau eine vorhersehbare Folge eines unsicheren Sets war.