Dutzende Tote bei Unwettern in Pakistan und Afghanistan

Bei tagelangen Unwettern in Pakistan und Afghanistan sind Dutzende Menschen ums Leben gekommen. In Pakistan starben innerhalb von vier Tagen mindestens 65 Menschen, wie die Behörden mitteilten. Im benachbarten Afghanistan wurden etwa 70 Tote gezählt. (Abdul MAJEED)
Bei tagelangen Unwettern in Pakistan und Afghanistan sind Dutzende Menschen ums Leben gekommen. In Pakistan starben innerhalb von vier Tagen mindestens 65 Menschen, wie die Behörden mitteilten. Im benachbarten Afghanistan wurden etwa 70 Tote gezählt. (Abdul MAJEED)

Bei tagelangen Unwettern in Pakistan und Afghanistan sind Dutzende Menschen ums Leben gekommen. In Pakistan starben innerhalb von vier Tagen mindestens 65 Menschen, wie die Behörden am Mittwoch mitteilten. Im benachbarten Afghanistan wurden nach Behördenangaben in den vergangenen fünf Tagen etwa 70 Tote gezählt.

In Afghanistan hatten heftige Regenfälle seit Samstag in vielen Provinzen Überschwemmungen und Sturzfluten ausgelöst - nach einem ungewöhnlich trockenen Winter waren die Böden stark ausgetrocknet. Der Sprecher des Katastrophenschutzes, Janan Sayeq, sagte, bis Mittwoch seien ungefähr 70 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 50 weitere verletzt worden.

Mehr als 2600 Häuser wurden den Angaben zufolge beschädigt oder zerstört und 95.000 Hektar Ackerland vernichtet. Viele Menschen starben in einstürzenden Häusern.

In Pakistan fiel nach Angaben des Wetterdienstes seit Anfang April doppelt so viel Regen wie üblich. Zwischen Freitag und Montag lösten Gewitter mit Starkregen Sturzfluten aus. Die Wassermassen brachten sogar Häuser zum Einsturz. 28 Menschen wurden durch Blitze getötet.

Die meisten Todesopfer gab es in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa im Nordwesten des Landes. Dort kamen 32 Menschen ums Leben, darunter 15 Kinder. 1300 Häuser wurden zerstört. Alle Opfer seien von einstürzenden Wänden und Dächern erschlagen worden, sagte der Sprecher der Katastrophenschutzbehörde der Provinz, Anwar Khan. Viele Bewohner überfluteter Häuser flohen in höher gelegene Gebiete und kamen in provisorischen Notunterkünften unter.

Pakistans Meteorologen beobachten seit Anfang April "ungewöhnliche Niederschlagsmuster", wie der Sprecher des Wetterdienstes, Zaheer Ahmad Babar, sagte. "Vom 1. bis 17. April haben wir Niederschlagsmengen registriert, die den historischen Durchschnitt um 99 Prozent übertrafen", erklärte er. Der Klimawandel sei "ein wesentlicher Faktor" dieser Entwicklung.

Der Regen ließ am Dienstag und Mittwoch in weiten Teilen des Landes nach, in den kommenden Tagen wird jedoch mit neuen Unwettern gerechnet.

Pakistan, das fünftbevölkerungsreichste Land der Welt, ist eines der am stärksten vom Klimawandel bedrohten Länder. Im Sommer 2022 litt ein Drittel des südasiatischen Landes unter beispiellosen Überschwemmungen. Mehr als 33 Millionen Menschen waren betroffen, es gab mehr als 1700 Tote. Afghanistan gehört nach 40 Jahren Krieg zu den Ländern, die am schlechtesten auf extreme Wetterereignisse vorbereitet sind. Im Februar waren im Osten des Landes mindestens 25 Menschen bei einem Lawinenunglück infolge starker Schneefälle gestorben.

mid/cp