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Echt jetzt? Nur wenn sie die Wahl gewinnt, geht Nancy Faeser nach Hessen

Echt jetzt? Nur wenn sie die Wahl gewinnt, geht Nancy Faeser nach Hessen

Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser will nur im Falle ihres Wahlsieges nach Hessen wechseln. "Oppositionsführerin war ich schon", sagt die SPD-Politikerin aus Bad Soden im Interview mit dem SPIEGEL. Faeser hatte am Donnerstagabend angekündigt, dass sie bei der Landtagswahl in ihrem Heimat-Bundesland als Spitzenkandidatin antreten will. Offiziell entschieden wird die Spitzendkandidatur erst in einigen Tagen.

Auch die SPIEGEL-Journalisten halten die Strategie, vorher anzukündigen, dass sie Bundesinnenministerin bleiben will, wenn die SPD in Hessen die Wahl nicht gewinnt, für "riskant".

"Es gab schon bessere Wahlkampfstarts", schreibt Veit Medick auf Twitter.

Wahlkampf auf Sparflamme?

NZZ-Redakteur Alexander Kissler kommentiert auf Twitter: "Ich bin kein Hesse, aber ob die Hessen eine Ministerpräsidentin zu schätzen wüssten, die entweder den Wahlkampf als Hobby betreibt oder ihr aktuelles Amt auf Sparflamme? Ich verstehe da Frau #Faeser nicht."

Sogar aus Ampel-Parteien kommt Kritik. Irene Mihalic von den Grünen schreibt: "Ich finde es schwer vorstellbar das Amt der Bundesinnenministerin mit der Spitzenkandidatur in einem harten Landtagswahlkampf zu vereinbaren. Die #Ampel🚦 hat sich in der #Innenpolitik viel vorgenommen. All das braucht volle Aufmerksamkeit."

Die Doppelstrategie gibt es auch schon als Karikatur.

Nikolaus Blome spricht von Selbstüberschätzung.

Seit dem 2. November 2019 ist Nancy Faeser Vorsitzende der SPD Hessen. "Ich möchte als erste Frau Ministerpräsidentin von Hessen werden" steht als Zitat auf dem Bild, das die Hessen-SPD auf Twitter verbreitet. Dazu schreibt die Partei: "Unsere Landesvorsitzende Nancy Faeser möchte „aus vollem Herzen Ministerpräsidentin werden“."