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Effenberg mit Klartext zum Neuer-Knall

Ist die Zeit von Manuel Neuer beim FC Bayern vorbei? Geht es nach Stefan Effenberg, sollte sich der Kapitän des deutschen Rekordmeisters Gedanken über einen baldigen Abschied machen.

Neuer solle „darüber nachdenken, ob es überhaupt sinnvoll für ihn ist, nach diesen erhobenen Vorwürfen, seinen bis 2024 gültigen Vertrag beim FC Bayern noch zu erfüllen - oder es vielleicht besser ist, den Verein zu verlassen“, sagte der SPORT1-Experte in seiner Kolumne für t-online.de.

Neuer hatte in einem am Freitag veröffentlichten Interview scharfe Kritik am FC Bayern geäußert, weil sich die Bosse von seinem Torwarttrainer und Freund Toni Tapalovic getrennt hatten.

„So eine Geschichte, wie die Entlassung von Toni Tapalovic gehört dazu. Das ist im Leben und im Fußball eben so. Manchmal trennen sich Wege, wenn gewisse Dinge vorgefallen sind“, meinte Effenberg weiter: „Die Verantwortlichen hatten mit Sicherheit ihre Gründe dafür, da eine Veränderung vorzunehmen – und das haben sie getan. Damit trifft der FC Bayern Entscheidungen für die Zukunft des Klubs.“

Effenberg: Auch Neuer steht nicht über dem Verein

Effenbergs Meinung ist eindeutig: „Das hat ein Spieler, auch, wenn er Kapitän ist, schlichtweg zu akzeptieren.“ Denn „nichts und niemand“ stehe über dem Verein. „Kein Spieler, kein Trainer ist größer als Bayern München. Nein, der Verein ist immer das Allerwichtigste.“

Und die Bayern-Bosse hätten Neuer ja sogar erst öffentlich geschützt und dessen vermeidbare Verletzung (Unterschenkelbruch beim Skitouren gehen) „professionell und ruhig wegkommentiert. Davon habe ich in seinem Interview jetzt aber überhaupt nichts gelesen. Und es irritiert mich extrem, dass er so etwas dann vergisst.“

Einen vorzeitigen Neuer-Abschied hält der ehemalige Bayern-Profi daher für alles andere als unwahrscheinlich: „Vom Gefühl her kann es gut sein, dass es sogar darauf hinauslaufen wird. Es würde mich nicht wundern, wenn es im Sommer zur Trennung kommen würde.“

Neuer-Zukunft bei Bayern „schwer, wenn nicht unmöglich“

Neuer hatte in seinem viel beachteten Interview von einem schweren Schlag gesprochen. Die Tapalovic-Entlassung sei das „Brutalste“, was er in seiner Karriere erlebte, gewesen.

Effenberg dazu: „Das sind keine guten Voraussetzungen mehr für eine weitere gute und harmonische Zusammenarbeit. Die Frage ist, ob das nun überhaupt Sinn macht. Beide Seiten haben jetzt ein paar Monate Zeit, sich Gedanken darüber zu machen, wie es über den Sommer hinaus weitergehen soll – oder eben auch nicht.“

Denn auch die Zusammenarbeit mit Trainer Julian Nagelsmann könnte zum Problem werden: „Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass gerade die Verbindung zwischen dem Trainer und dem Kapitän bei so einem Klub extrem wichtig ist, da musst du in ständigem und vertrauensvollem Austausch sein. Mit diesem Interview hat sich Neuer das Leben für die Zukunft bei Bayern mit Sicherheit sehr schwer gemacht, wenn nicht unmöglich.“