EIB-Chefin Nadia Calviño im Interview: "Wollen Agrarsektor und Bürger unterstützen"
Der Grüne Übergang, der Green Deal, in der EU könnte sich ohne private Investitionen schwierig gestalten. Davor warnt die Präsidentin der Europäischen Investitionsbank Nadia Calviño.
Die ehemalige spanische Wirtschaftsministerin ist seit dem ersten Januar in dieser Position. Ihre Bank werde helfen, das Vertrauen der Investoren in grüne Wasserstoff- oder Batteriefabrikprojekte aufzubauen.
"Es herrscht große Unsicherheit"
"Angesichts der Abschwächung der Wirtschaftstätigkeit und steigender Zinsen ist es klar, dass Unternehmen zweimal darüber nachdenken müssen, ob sie einige der notwendigen Investitionen tätigen. Es herrscht eine sehr große Unsicherheit und geopolitische Spannung, die auch den Appetit und die Risikobereitschaft der Unternehmen einschränkt. Und deshalb spielt die EIB eine wichtige Rolle bei der Risikominderung der Investitionen", so Nadia Calviño.
Zuletzt haben Tausende Lanwirte in verschiedenen EU-Staaten demonstriert. Eine ihrer Forderungen: die Vorschriften des Green Deals der EU müssen vereinfacht werden.
"Es gibt Herausforderungen, aber auch Chancen"
Calviño glaubt, die Bank sollte den Landwirten genau wie den Bürgern während dieses grünen Wandels zur Seite stehen. Sie sagt:
"Wir müssen den Agrarsektor dabei unterstützen, die notwendigen Investitionen zu tätigen. Wir müssen die Schwerindustrie dabei unterstützen, diese Anpassungen vorzunehmen. Wenn wir wollen, dass der Prozess ein Erfolg wird, müssen die Bürger Zugang zu bezahlbaren grünen Technologien haben. Es gibt Herausforderungen, aber auch Chancen."
Nach Angaben der Europäischen Investitionsbank nimmt die Zahl der Unternehmen, die in Energieeffizienz investieren, stark zu.
Auch beim Wiederaufbau der Ukraine wird die Bank eine Schlüsselrolle spielen. Sie hat bereits zwei Milliarden Euro in das Land investiert.