Elf Menschen sterben in Polen an Legionärskrankheit
Elf Menschen sind inzwischen an einem Ausbruch der Legionärskrankheit in einer Stadt im Südosten Polens gestorben. Die Gesundheitsbehörden in der Stadt Rzeszow an der Grenze zur Ukraine haben die aktuelle Zahl der Todesopfer bekanntgegeben.
Die Toten sind zwischen 64 und 95 Jahre alt und haben alle an anderen chronischen Krankheiten gelitten.
Legionellen sind Bakterien, die in Warmwassersystemen gedeihen. Sie kommen besonders in stehendem Wasser vor. Verbreitet werden kann das Bakterium unter anderem durch Klimaanlagen, Luftbefeuchter, Schwimmbäder, Whirlpools sowie Wasserhähne und Duschen, die nicht oft benutzt werden.
Die Legionärskrankheit stellt eine Gefahr für Menschen mit einem schwachen Immunsystem dar. Sie kann aber mit Antibiotika behandelt werden. Die durch den Legionella-Erreger verursachten Krankheitssymptome sind hohes Fieber, trockener Husten sowie Lungenentzündung, die tödlich enden kann.
Die Inkubationszeit beträgt zwei bis zehn Tage. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht bekannt.
"Wir haben 144 Fälle und elf tödliche Fälle bestätigt", sagte Adam Sidor, der regionale Gesundheitsinspektor, gegenüber Reportern. "Wir suchen nach der Quelle der Kontamination. Zurzeit wird eine Besiedelung des Warm- und Kaltwassernetzes in Betracht gezogen", fügte er hinzu.
Erste Testergebnisse haben in der Hälfte der ersten 18 untersuchten Wasserproben Legionellen in unterschiedlichen Konzentrationen nachgewiesen. Insgesamt wurden 105 Proben entnommen.
"Damit können wir noch nicht sagen, dass das Wasserversorgungssystem die Quelle der Kontamination ist. Die nächsten Tage werden entscheidend sein", sagte der Gesundheitsinspektor.
Am Wochenende haben die Behörden in Rzeszow, einer Stadt mit rund 200.000 Einwohner:innen, zusätzliche Desinfektionen im gesamten Netz durchgeführt.