EM: Amputierten-Fußballern gelingt Historisches
Die deutschen Amputierten-Fußballer haben bei der EM in Frankreich Historisches erreicht: Das Team von Bundestrainer Klaudiusz Dittrich überstand erstmals die Vorrunde und steht als Gruppenzweiter im Viertelfinale. Dort wartet am Donnerstag allerdings Topfavorit Türkei, amtierender Welt- und Europameister.
"Mit dem Einzug ins Viertelfinale haben wir bewiesen, dass der Amputierten-Fußball in Deutschland in den letzten Jahren eine großartige Entwicklung genommen hat", sagte Co-Trainer Friedrich Stender. Die deutsche Mannschaft besiegte in der Gruppenphase Schottland (5:0) und Griechenland (6:0) jeweils klar. Gegen Mitfavorit Polen gab es dagegen ein 0:6.
"Die Niederlage schmerzt natürlich, aber unsere Mannschaft hat über weite Strecken des Spiels einem EM-Favoriten Paroli geboten. Darauf sind wir sehr stolz und freuen uns nun auf das anstehende Viertelfinale", betonte Dittrich.
Das Daumendrücken von Rio-Weltmeister Philipp Lahm hatte offenbar geholfen. "Der Amputierten-Fußball beeindruckt mich zutiefst. Es ist inspirierend zu sehen, wie diese Athleten Hindernisse überwinden und ihre Leidenschaft für den Sport leben", hatte der frühere DFB-Kapitän vor dem Turnier gesagt.
Sport besitze „die einzigartige Fähigkeit“, führte der Turnierdirektor der Heim-EM aus, „Grenzen zu überwinden“. Man habe mit der EURO in Deutschland „die Chance, eine Plattform zu schaffen, die nicht nur Zusammenhalt, Solidarität und Teilhabe fördert, sondern auch die Inklusion in den Mittelpunkt stellt, um eine EURO für Alle zu ermöglichen.“ Lahm hat das „Kicken auf Krücken“ bereits selbst ausprobiert.