EM-Panne sorgt für Ärger
Die Leichtathletik-EM in Rom sorgt erneut für Schlagzeilen, bevor es überhaupt losgeht. Und wieder scheinen die Franzosen involviert zu sein. Es habe „schwerwiegende administrative Fehler eines Mitgliedsverbands bei der Verwaltung des endgültigen Anmeldeverfahrens” gegeben, wie European Athletics in einer Pressemitteilung verkündete.
Die Leichtathletik-EM beginnt am 7. Juni und nur wenige Tage vorher mussten nun Änderungen am Teilnehmerfeld vorgenommen werden. Ein Verband habe vergessen, zwei seiner Sportler anzumelden und gleichzeitig „zwölf seiner Athleten, die nicht antreten werden, nicht von der Voranmeldeliste gestrichen”.
Französisches Top-Duo vergessen
Dieser Fehler hat weitreichende Auswirkungen. Zwölf Athleten anderer Nationen blieb es somit verwehrt, an dem Wettkampf teilzunehmen. Die Veranstalter verrieten zwar nicht eindeutig, dass es sich dabei um den französischen Verband handele, alle Hinweise sprechen aber dafür.
Bei dem vergessenen Duo handelt es sich um keine geringeren als die Mittel- und Langstreckenläufer Azeddine Habz und Simon Bédard. Habz gilt als Medaillenkandidat auf 1500 Metern. Er selbst sprach bei dieser Angelegenheit von einem „Verwaltungsfehler”. Zunächst habe der Französische Verband seinen Fauxpas ignorieren wollen. Erst als der öffentliche Druck zu groß wurde, wurden die beiden Athleten doch noch in den Kader nominiert.
Auf Instagram bedankte er Habz am Montag bei den European Athletics, die entgegen aller Regularien seine Teilnahme doch noch ermöglichten. „Diese Entscheidung stellt einen bedeutenden Sieg für die Rechte der Sportler dar. Tatsächlich hatte ein Verwaltungsfehler der Französischen Leichtathletik-Föderation zunächst unsere Anmeldung für Rom 2024 behindert. Ich möchte European Athletics meinen tiefsten Dank aussprechen”, schrieb der 30-Jährige unter seinem Beitrag.
Kurzfristige Vergabe von zwölf Startplätzen
Die zwölf freien Startplätze, die nun für andere Sportler freigeworden sind, haben die Veranstalter nun an zuvor benachteiligte Nationen verteilt. Die reguläre Meldefrist war schließlich schon abgelaufen.
„Nach einer sehr gründlichen Analyse der Situation, in Anbetracht der Anzahl der betroffenen Athleten und der Folgen, die solche Fehler für die Karrieren der Athleten und ihre Zukunft in unserem Sport haben können, hat European Athletics beschlossen, den bestraften Mitgliedsverbänden zu erlauben, die nachträglich qualifizierten Athleten für die zwölf freien Plätze zu melden”, erklärten sie. Beweggrund für die getroffenen Entscheidungen sei Fairness gewesen.