Emotionale deutsche Überraschung bei der WM!

Emotionale deutsche Überraschung bei der WM!
Emotionale deutsche Überraschung bei der WM!

Max Langenhan wurde vor lauter Ekstase regelrecht vom Schlitten gerissen. Felix Loch stürmte auf den neuen Weltmeister zu und hievte ihn in die Höhe, begleitet vom Jubel der etwa 2500 Fans. „Wir haben zusammen eine Medaille gewonnen, das ist das Wichtigste“, sagte Langenhan im ZDF: „Wir sind super glücklich.“

Der 24 Jahre junge Top-Favorit sorgte bei der Heim-WM für ein Highlight und krönte sich zum besten Rodler der Welt. Für den aufgehenden Stern Langenhan war der erste Einzel-Titel bei einer WM etwas ganz Besonderes, das WM-Gold bedeute ihm „sehr, sehr viel“. Und zwar auch, weil neben ihm auf dem Podium Teamkollege Loch stand.

Langenhan und Loch sorgen für emotionalen WM-Moment

Das 10 Jahre ältere Idol, selbst 14-maliger Weltmeister (6 Mal im Einzel), in dieser Saison aber oft weit weg von der Spitze, fuhr in einem wilden Rennen zu Bronze. „Die Medaille war extrem wichtig“, bekam Loch im Doppelinterview gerade noch heraus, dann liefen bei ihm die Tränen.

Das Edelmetall sei „einfach geil“, sagte der wieder gefasste Loch später: „Einfach perfekt. Max hat es sich zu 100 Prozent verdient.“ Das Gespann behielt auf der anspruchsvollen Bahn einen kühlen Kopf, während die Konkurrenz um Titelverteidiger Jonas Müller (Österreich) reihenweise patzte und so das deutsche Doppel-Podium ermöglichte.

„Ich war mir unsicher, weil die anderen Jungs alle Federn gelassen haben“, gestand Langenhan: „Ich habe mir gedacht: Jetzt muss ein perfekter Lauf kommen. Dass es dann so gut kam, darüber bin ich super happy.“

Langenhan reihte mit seinem ersten WM-Triumph in die lange Ahnenreihe deutsche Spitzenrodler ein, zu der unter anderem auch der legendäre „Hackl-Schorsch“ Georg Hackl gehört, der dreimal im Einzel siegte und seinerseits Lochs Vorbild und Mentor war. In zwei Jahren hat Langenhan auch die Chance, bei Olympia in die Fußstapfen von Hackl (3x Gold), Loch (2x) und dem zurückgetretenen Peking-Sieger Johannes Ludwig zu treten.

Enttäuschung bei den Frauen

Für die deutschen Rodlerinnen begann der Tag hingegen ernüchternd. Nach dem Sprint erlebten die Doppelschlitten auch im klassischen Rennen eine herbe Enttäuschung, allen drei Teams unterliefen im entscheidenden Lauf schwere Fahrfehler. Dajana Eitberger und Saskia Schirmer schnitten mit Platz sechs noch am besten ab, die frisch gebackenen Europameisterinnen Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal enttäuschten auf Platz 13.

„Es ist einfach schwierig, hier in Altenberg zu fahren“, sagte Eitberger. Die deutsche Mannschaft fuhr ein „insgesamt schlechtes Ergebnis“ ein, urteilte sie. Teamkollegin Degenhardt stimmte zu: „Ich weiß nicht, wann wir das letzte mal so schlecht gefahren sind.“

Damit steht das deutsche Team bei der Heim-WM bei vier Medaillen, am Freitag hatte Julia Taubitz mit Gold im Sprint für den ersten Titel gesorgt, Langenhan holte Silber. An die Ausbeute des vergangenen Jahres in Oberhof kann die Mannschaft von Bundestrainer Norbert Loch dennoch nicht herankommen, dort gingen acht von neun Titeln an die Gastgeber.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)