Entschädigungsvereinbarung nach Schusswaffenangriff auf Schule im texanischen Uvalde

Angehörige von Opfern des Schusswaffenangriffs an einer Grundschule in der texanischen Stadt Uvalde haben sich mit der Stadtverwaltung auf eine Entschädigungszahlung in Höhe von zwei Millionen Dollar (1,84 Millionen Euro) geeinigt. (Stefani Reynolds)
Angehörige von Opfern des Schusswaffenangriffs an einer Grundschule in der texanischen Stadt Uvalde haben sich mit der Stadtverwaltung auf eine Entschädigungszahlung in Höhe von zwei Millionen Dollar (1,84 Millionen Euro) geeinigt. (Stefani Reynolds)

Angehörige von Opfern des Schusswaffenangriffs an einer Grundschule in der texanischen Stadt Uvalde haben sich mit der Stadtverwaltung auf eine Entschädigungszahlung in Höhe von zwei Millionen Dollar (1,84 Millionen Euro) geeinigt. Außer der verhältnismäßig geringen Geldsumme, die zwischen den Opferangehörigen aufgeteilt wird, sagte die Stadtverwaltung auch eine bessere Ausbildung ihrer Polizisten für derartige Angriffe zu, wie der Opferanwalt Josh Koskoff am Mittwoch (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz sagte.

An der Vereinbarung sind die Angehörigen von 17 bei dem Angriff getöteten und zwei verletzten Kindern beteiligt. Die Überlebenden des Angriffs sowie ihre Angehörigen sollen demnach weiterhin psychologische Betreuung erhalten. Die Stadt werde außerdem ein Denkmal für die Opfer errichten und den 24. Mai, den Tag des Angriffs vor zwei Jahren, zum jährlichen Gedenktag erklären.

Koskoff teilte überdies mit, dass gegen 92 Beamte der texanischen Sicherheitsbehörden sowie Schulvertreter Klage eingereicht worden sei. "Wir verklagen den Bundesstaat Texas und wir werden später auch die Bundesregierung verklagen", sagte der Anwalt.

Ein Jugendlicher hatte im Mai 2022 in der Robb Elementary School 19 Grundschüler und zwei Lehrer erschossen. Es war der schlimmste Schusswaffenangriff an einer US-Schule seit einem Jahrzehnt.

Der Polizei wurden in der Folge schwere Versäumnisse vorgeworfen. Das US-Justizministerium veröffentlichte dazu im Januar einen vernichtenden, gut 550 Seiten umfassenden Bericht. Für Empörung sorgte, dass nach Beginn des Angriffs mehr als ein Dutzend Beamte über eine Stunde lang vor den Klassenzimmern gewartet hatten, in denen die Schüsse fielen. Die Beamte unternahmen nichts, während sich in der Schule tote oder sterbende Kinder befanden. Schließlich erschossen die Polizisten den Schützen.

Mit zwei Millionen Dollar fällt die Entschädigungszahlung der Stadt für US-Verhältnisse sehr gering aus. "Weitere rechtliche Mittel gegen die Stadt zu ergreifen, hätte Uvalde in den Ruin stürzen können", erklärten Anwälte von Angehörigen. Daran sei "keine der Familien interessiert", vielmehr wollten sie, dass die Stadt das traumatische Ereignis verarbeiten könne.

Veronica Luevanos, deren Tochter Jailah und Neffe Jayce bei dem Schusswaffenangriff starben, erklärte, die Vereinbarung mit der Stadtverwaltung spiegele "eine erste Anstrengung guten Willens der Stadt Uvalde wider, um wieder Vertrauen in das System aufzubauen, das bei unserem Schutz versagt hat".

Die USA werden immer wieder von Schusswaffenangriffen an Schulen erschüttert. Etwa ein Drittel der Erwachsenen im Land besitzt eine Feuerwaffe, selbst für schlagkräftige Sturmgewehre sind die Vorschriften lax.

yb/lt