Entwurf zum Sportfördergesetz: DOSB bekräftigt Kritik

Entwurf zum Sportfördergesetz: DOSB bekräftigt Kritik
Entwurf zum Sportfördergesetz: DOSB bekräftigt Kritik

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat seine Kritik am vorliegenden Referentenentwurf des Bundesinnenministeriums (BMI) für ein Sportfördergesetz und der daraus resultierenden Gründung einer unabhängigen Sportagentur bekräftigt. Es gehe „nicht um Macht, sondern darum, wie man im Spitzensport eine deutliche Verbesserung erreichen kann“, betonte der Vorstandsvorsitzende Torsten Burmester am Donnerstag.

Die Kritik, die der DOSB geäußert habe, beziehe sich demnach "im Wesentlichen darauf, dass wir in einem umfangreichen Prozess ein Feinkonzept erarbeitet haben, wo wir uns gemeinsam ein Zielbild geschaffen haben. Und in diesem Gesetzesentwurf sehen wir die Übersetzung des Feinkonzeptes nicht erreicht", so Burmester.

Medaillenschwund entgegenwirken

Der Dachverband sei in Gesprächen mit dem BMI über die grundsätzliche Ausrichtung der Sportförderung, Burmester hofft auf ein Happy End: "Es ist so, wie es in einer Ehe auch manchmal sein kann. Da streitet man sich. Ich hoffe, dass man sich auch wieder versöhnt und zu einem guten Ergebnis kommt."

Mit dem geplanten Sportfördergesetz soll dem Medaillenschwund in den olympischen (Sommer-)Sportarten auf Sicht entgegengewirkt werden, zentraler Bestandteil des geplanten Gesetzes ist die Gründung einer unabhängigen Sportagentur, die über die Verteilung der Fördergelder entscheiden soll.

Die Leitlinien der Agentur soll ein 18-köpfiger Stiftungsrat mit Vertretern von Bund, Ländern und DOSB bestimmen, in dem die Bundesregierung den Vorsitz inne haben soll und bei Stimmengleichheit entscheiden kann. Ursprünglich hatten sich BMI und DOSB darauf verständigt, in der Sportagentur gleichberechtigt zu agieren. Der DOSB hatte auch deshalb mit scharfer Kritik reagiert und den Referentenentwurf unter anderem als „eine Verschlechterung zum Status quo“ bezeichnet.