Erdogan zum Wahlkampfauftakt: "Mit Gottes Hilfe die Opposition vernichten"

Zum Wahlkampfauftakt wurden große Kundgebungen abgehalten, erstmals nach einer dreitägigen Krankheitspause ist der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wieder öffentlich aufgetreten.

Schon jetzt zeichnet sich ab, dass diese Wahl zu den am härtesten umkämpften der Ära Erdoğan werden, der in Ankara ankündigte, "mit Gottes Hilfe die Opposition zu vernichten".

Umfragen sehen die beiden Kandidaten Kopf an Kopf: gegen den seit 20 Jahren regierenden Konservativen Erdogan tritt Kemal Kılıçdaroğlu an, Kandidat einer säkularen Oppositionskoalition und Kopf der sozialdemokratischen Republikanischen Volkspartei.

Der Herausforderer will die junge Wählerschaft mobilisieren: 5,2 Millionen Jungwähler gehen zum ersten Mal an die Urnen. Laut Umfragen will aber nur ein Fünftel der 18- bis 25-jährigen wählen gehen, obwohl gerade diese Generation Veränderung will. Kılıçdaroğlu hat in Izmir, einer Hochburg der Opposition, das Wahlversprechen gegben, "die türkische Demokratie wiederaufzubauen".

Die CHP kündigte als führende Partei im Oppositionsblock um Kilicdaroglu an, bis zu eine halbe Million Menschen als Wahlbeobachter engagieren zu wollen. Es gebe "ernsthafte Bedenken" in Bezug auf die Sicherheit der Wahlen.

Angesichts des Umstandes, dass ein Großteil der türkischen Medien direkt oder indirekt von Erdogan kontrolliert wird und damit keine wirkliche Informationsfreiheit besteht, haben auch ausländische Beobachter ihre Sorgen um die Fairness der Wahlen geäußert.