Ein Erfolgsformat in Pink: Das sind die Heimkino-Highlights der Woche

Um Barbieland und sich selbst zu retten, reist Barbie (Margot Robbie) in "die echte Welt". Begleitet wird sie von Ken (Ryan Gosling). (Bild: Warner Bros. Discovery, Inc.)
Um Barbieland und sich selbst zu retten, reist Barbie (Margot Robbie) in "die echte Welt". Begleitet wird sie von Ken (Ryan Gosling). (Bild: Warner Bros. Discovery, Inc.)

"Barbie", "Das Lehrerzimmer" und "As They Made Us - Ein Leben lang": Das sind die DVDs und Blu-rays der Woche.

"Es scheint, als wäre das Ganze der perfekte Sturm gewesen", schwärmt Martin Scorsese: "Er kam genau zur richtigen Zeit." Obwohl der US-Regisseur weder "Barbie" noch "Oppenheimer" selbst im Kino gesehen hatte, war es sich des "Barbenheimer"-Hypes genau bewusst. Im Juli 2023 startete Greta Gerwigs "Barbie" zeitgleich mit Christopher Nolans Biopic über den Vater der Atombombe in den Kinos. Mehr Kontrast geht nicht. "Barbie" brach schon am ersten Wochenende zwei Rekorde: So wurde der Film nicht nur zum erfolgreichsten Kinodebüt des Jahres, sondern auch zum erfolgreichsten Film einer Regisseurin. Mit einem weltweiten Einspielergebnis von mehr als 1,4 Milliarden US-Dollar rangiert "Barbie" derzeit auf Platz elf der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Nun erscheint das quietschpinke Filmabenteuer ebenso wie das Drama "Das Lehrerzimmer" und die Tragikomödie "As They Made Us - Ein Leben lang" auf DVD und Blu-ray.

"Barbie" ist eine perfekte Komödie - und darüber hinaus eine kluge Gesellschaftskritik. (Bild: Warner Bros. Discovery, Inc.)
"Barbie" ist eine perfekte Komödie - und darüber hinaus eine kluge Gesellschaftskritik. (Bild: Warner Bros. Discovery, Inc.)

"Barbie" (VÖ: 26. Oktober)

Barbie ist seit über sechs Jahrzehnten ein echter Verkaufsschlager, die Zielgruppe setzt sich fast ausschließlich aus kleinen Mädchen zusammen. Solche, die gerne Kunsthaar bürsten und Pink lieben. Ganz so einfach ist es im Spielfilm "Barbie" nicht: In der Inszenierung von Greta Gerwig ("Lady Bird"), die gemeinsam mit Noah Baumbach auch das Drehbuch verfasste, gibt es schon früh die ersten Risse in der magischen Trennlinie zwischen Barbies (Margot Robbie) Traumwelt und der Realität. Irgendwann fällt diese Mauer dann komplett. Seltsame Dinge passieren, und Barbie beginnt an ihrer überperfekten Pink-in-Pink-Welt zu zweifeln, in der jeder Tag "der beste Tag ever" ist. Wenig später begibt sie sich mit Ken (Ryan Gosling) auf einen Trip in die genau so ausgeschilderte "Echte Welt", um die "Wahrheit über das Universum" zu erfahren. Auf dieser Reise zwischen grotesk anmutender Barbie-Idylle und stinknormalen Plattfüßen tauchen einige Gaststars auf: unter anderem stehen Michael Cera, Ariana Greenblatt, Dua Lipa, Kate McKinnon, John Cena und Will Ferrell als Boss des Spielzeugherstellers Mattel auf der Besetzungsliste.

Preis DVD: circa 13 Euro

US, 2023, Regie: Greta Gerwig, Laufzeit: 109 Minuten

Carla Nowak (Leonie Benesch) verkörpert in "Das Lehrerzimmer" eine junge Pädagogin, die an den eigenen Idealen zu zerbrechen droht. (Bild: Alamode / Judith Kaufmann)
Carla Nowak (Leonie Benesch) verkörpert in "Das Lehrerzimmer" eine junge Pädagogin, die an den eigenen Idealen zu zerbrechen droht. (Bild: Alamode / Judith Kaufmann)

"Das Lehrerzimmer" (VÖ: 20. Oktober)

Carla Nowak (Leonie Benesch, "Der Schwarm") ist ganz neu am Gymnasium, unterrichtet dort Sport und Mathematik. Turnübungen und Rechenaufgaben rücken für sie aber bald in den Hintergrund. Es kommt zu seiner Serie von Diebstählen, und weil einer ihrer Schüler verdächtigt wird, beschließt sie der Sache selbst auf den Grund zu gehen. Nur mit besten Absichten ausgestattet und voller Elan rennt sie voll gegen die Wand. Da sind Eltern, die Dinge sagen wie "Wenn mein Junge klaut, breche ich ihm die Beine", da sind Schüler, die sich nicht anders als mit Gewalt zu behaupten wissen, und dann eben die Lehrer, die ihre pädagogische Verantwortung im verkrusteten System Schule längst vergessen haben. "Das Lehrerzimmer" ist eine dieser Geschichten, aus der am Ende eigentlich niemand ohne Schaden herausgeht. Hinter dem Film steckt einer, der weiß, wie's geht. Regisseur Ilker Çatak inszenierte zuletzt unter anderem den gefeierten "Tatort: Borowski und der gute Mensch" (2021, mit Lars Eidinger), davor gewann er mit dem Drama "Es gilt das gesprochene Wort" (2019) den Deutschen Filmpreis.

Preis DVD: circa 15 Euro

DE, 2023, Regie: İlker Çatak, Laufzeit: 95 Minuten

"Das Lehrerzimmer" von Regisseur Ilker Çatak wirft einen desillusionierenden Blick auf das deutsche Schulsystem. (Bild: Alamode)
"Das Lehrerzimmer" von Regisseur Ilker Çatak wirft einen desillusionierenden Blick auf das deutsche Schulsystem. (Bild: Alamode)

"As They Made Us - Ein Leben lang" (VÖ: 26. Oktober)

"Meine Abby, du kennst mich besser als jeder andere auf dieser Welt", sagt Eugene (Dustin Hoffman). Hinter dem Kompliment an seine erwachsene Tochter (Dianna Agron) steckt weit mehr Wahrheit, als man meinen könnte: Eugene ist ernsthaft krank. Die Ärzte geben ihm nur noch wenige Wochen zu leben. Doch leider wollen weder der Senior noch seine Ehefrau Barbara (Candice Bergen) der Wahrheit ins Gesicht sehen. Stattdessen üben sie sich in Verdrängung und falscher Hoffnung. Abigail bleibt nichts anderes übrig, als sich neben ihren zwei Kindern auch noch um ihre Eltern zu kümmern. Unterstützung erwartet sie keine: Ihr Bruder Nathan (Simon Helberg) kehrte der Familie schon vor langer Zeit den Rücken. Ob sie es schafft, ihn wenigstens ans Totenbett ihres Vaters zu bekommen? "As They Made Us - Ein Leben lang" ist eine berührende Tragikomödie mit Top-Besetzung.

Preis DVD: circa 14 Euro

US, 2022, Regie: Mayim Bialik, Laufzeit: 96 Minuten

Abigail (Dianne Agron, links) kümmert sich aufoperfungsvoll um ihre Eltern (Candice Bergen, Dustin Hoffman). (Bild: EuroVideo Medien GmbH / Jesse Korman)
Abigail (Dianne Agron, links) kümmert sich aufoperfungsvoll um ihre Eltern (Candice Bergen, Dustin Hoffman). (Bild: EuroVideo Medien GmbH / Jesse Korman)