Erneuter Militärschlag gegen die Huthi-Miliz
Bei einem koordinierten Militärschlag seien acht Standorte der vom Iran unterstützten Islamisten-Miliz attackiert worden. Ziel der Angriffe seien unter anderem ein unterirdisches Waffenlager, Raketensysteme und Abschussrampen der Huthi gewesen- so der Pentagon.
Zweiter Militärschlag gegen Huthi-Stellungen
Erklärtes Ziel der USA und ihrer Verbündeten ist es, die militärischen Fähigkeiten der Huthi zu schwächen. Ein hochrangiger Vertreter der US-Armee sagte, man gehe davon aus, dass der jüngste Schlag gegen die militanten Islamisten erfolgreich gewesen sei. Dabei kamen nach seinen Angaben Marschflugkörper vom Typ Tomahawk sowie Kampfjets zum Einsatz. Australien, Bahrain, Kanada und die Niederlande hätten mit Geheimdienstinformationen und Überwachungsmaßnahmen unterstützt.
Das britische Verteidigungsministerium bestätigte, dass vier Typhoon-Jets der Royal Air Force „mehrere Ziele an zwei Militärstandorten in der Nähe des Flugplatzes Sanaa“ mit präzisionsgelenkten Bomben getroffen hätten.
Die Angriffe, sagte der britische Verteidigungsminister Grant Shapps, zielten darauf ab, „die Fähigkeiten der Houthi zu schwächen“ und würden „ihren begrenzten Vorräten und ihrer Fähigkeit, den Welthandel zu bedrohen, einen weiteren Schlag versetzen“.
Es war das zweite Mal innerhalb von zwei Wochen, dass die beiden Verbündeten koordinierte Militärschläge gegen Stellungen der Huthi-Rebellen durchführten. In der Nacht zum 12. Januar hatte es bereits eine ähnliche Militäraktion der USA und Großbritanniens mit der Unterstützung Verbündeter gegeben.
Welthandelsroute unter Druck
Die militant-islamistische Gruppe attackiert dennoch weiter Schiffe im Roten Meer und gefährdert so die wichtigen Welthandelsroute. Seit Monaten greifen die jemenitische Huthi-Rebellen Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden an, um den Druck auf Israel zu erhöhen seine Kämpfe im Gazastreifen einzustellen. Nach Pentagon-Angaben waren es seit Mitte November mehr als dreißig Schiffe.
Angesichts der Gefahren meiden große Reedereien zunehmend die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg zwischen Asien und Europa durch das Rote Meer und den Suez-Kanal. Das hat mittlerweile erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft.
EU-Mission im Roten Meer
Auch die EU-Staaten wollen sich angesichts der wachsenden Spannungen in der Region militärisch an der Sicherung der internationalen Schifffahrt im Roten Meer beteiligen.
Bei einem Treffen der europäischen Außenminister am Montag in Brüssel wurde eine Grundsatzeinigung auf einen EU- Militäreinsatz erzielt, der nach Angaben von Diplomaten im Idealfall im kommenden Monat starten soll.
EU erhöht Druck für Zweistaatenlösung
Die EU verstärkten bei diesem Treffen auch den Druck für eine Zweistaatenlösung - die Schaffung eines palästinensischen Staates sei der einzig Weg für einen Frieden im Nahen Osten.
"Mehr Tod, mehr Zerstörung, mehr Not für die Menschen in Gaza und für das palästinensische Volk werden nicht dazu beitragen, die Hamas oder ihre Ideologie zu besiegen. Es wird Israel nicht mehr Sicherheit bringen, im Gegenteil", sagte EU-Chefdiplomat Josep Borrell.
Der Vorschlag einer Zweistaatenlösung stößt inzwischen auf breite internationale Zustimmung, auch seitens der USA.
Schwere Kämpfe in Chan Junis
Israel hat unterdessen seine Angriffe im südlichen Gazastreifen verstärkt, insbesondere in der Stadt Chan Junis, die als Hochburg der Hamas gilt. Laut einer Mitteilung des Militärs sei die Stadt mittlerweile eingekreist, Israel vermutet die Hamas-Führung in Tunneln unter der Stadt.
Augenzeugen berichten von heftigen Luftangriffen und Bodenkämpfen zwischen israelischen Soldaten und Hamas-Kämpfern in unmittelbarer Nähe des Nasser-Krankenhauses und Zeltstädten für Flüchtlinge aus dem Norden Gazas.
Das Hilfswerk Palästinensischer Roter Halbmond sprach von Dutzenden Toten und Verletzten. Das von der Hamas geführte Gesundheitsministerium berichtet, dass in Gaza in den letzten 24 Stunden mindestens 190 Menschen getötet und etwa 340 verletzt wurden
Die Gesamtzahl der Todesopfer hat seit Beginn der Militäroffensive, die nach dem Hamas-Angriff vom 7. Oktober begann, inzwischen 25.000 überschritten.