Die erste Blutspende: Was muss ich wissen?

Blut zu spenden - das soll für homosexuelle Männer einfacher werden. Hier kommt die Schritt-für-Schritt-Anleitung für alle, die ihre Blutspende-Premiere noch vor sich haben.

Berlin (dpa/tmn) - Wer Blut spendet, kann Leben retten. Einige kostet es aber etwas Überwindung, sich zum ersten Termin aufzumachen. Was erwartet mich dort? Wie lange dauert es? Hier kommt der Überblick:

Schritt 1: Die Vorbereitung

Auch wenn man für die Blutabnahme in der Hausarztpraxis das Frühstück vorher ausfallen lassen muss - Blut spendet man besser nicht auf nüchternen Magen.

Der DRK-Blutspendedienst rät, vorher ausreichend zu essen, am besten fettarme Mahlzeiten, die nicht schwer im Bauch liegen. Ebenfalls wichtig: vorher viel trinken, am besten 1,5 Liter Wasser, Tee oder Fruchtsäfte.

Schritt 2: Die Anmeldung

Wer zur Blutspende kommt, muss erstmal den Personalausweis oder ein anderes Ausweisdokument vorzeigen. Alle, die nicht zum ersten Mal spenden, sollten ihren Blutspendeausweis parat haben, wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auf ihrem Portal «blutspenden.de» schreibt.

Das ist eine Karte, auf der unter anderem die Blutgruppe und das Datum der letzten Spende hinterlegt sind. Den Ausweis bekommt man nach der ersten, spätestens nach der zweiten Blutspende per Post zugeschickt.

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Infografik: Spenderblut vor allem bei Krebs benötigt | Statista
Infografik: Spenderblut vor allem bei Krebs benötigt | Statista

Schritt 3: Klären, ob eine Blutspende möglich ist

Weiter geht es mit einem Fragebogen, den Spenderinnen und Spender ausfüllen müssen. Dort werden sie zum Beispiel gefragt, ob sie in den vergangenen sieben Tagen einen Infekt hatte, etwa eine Erkältung.

Die Antworten im Fragebogen liefern dem Blutspendedienst Anhaltspunkte, ob man für die Spende infrage kommt oder nicht. Zum Beispiel, weil Infektionskrankheiten vorliegen könnten, die über das Blut übertragen werden.

Und auch einen ersten Tropfen Blut muss man bei der Vorbereitung schon lassen. Es gibt einen kleinen Piks in die Fingerkuppe, womit der Hämoglobinwert bestimmt wird. Liegt er zu niedrig, heißt das laut BZgA: Die Eisenreserve reicht nicht aus, um den Blutverlust auszugleichen. Eine Spende ist dann nicht möglich.

Anschließend folgt eine kurze Untersuchung durch einen Arzt oder eine Ärztin: Der Puls wird gemessen, der Blutdruck bestimmt, der Fragebogen besprochen. Spricht nichts gegen eine Spende, gibt der Arzt oder die Ärztin grünes Licht.

Schritt 4: Die Blutspende

Nun kann es losgehen. Wie lange die Spende an sich dauert, hängt von der Art ab. Wer Vollblut spendet, dem werden über die Armbeuge 500 Milliliter Blut entnommen. Das dauert rund zehn Minuten.

Etwas mehr Zeit muss mitbringen, wer Plasma spendet. Auch hier werden 500 Milliliter Vollblut entnommen. Sie werden dann aber noch durch ein Gerät geschickt, das die festen und flüssigen Bestandteile voneinander trennt. Das flüssige Plasma bleibt zurück, der Rest wandert wieder in den Körper. Insgesamt dauert eine Plasmaspende rund 45 Minuten.

Schritt 5: Grünes Licht für die Verwendung geben

Darf mein Blut für Kranke und Verletzte verwendet werden? Diese Frage bekommen Spenderinnen und Spender im Anschluss noch einmal auf einem Formular gestellt. Wer von der Spende zurücktreten möchte, kann das jetzt noch tun - und zwar vertraulich und anonym.

Wichtig zu wissen: Ist dieser sogenannte vertrauliche Selbstausschluss nicht oder nicht eindeutig ausgefüllt, darf die Spende nicht weiterverwendet werden.

Schritt 6: Das Ausruhen danach

Direkt nach der Blutspende ins Fitnessstudio? Das ist laut DRK-Blutspendedienst tabu. Am Tag der Spende ist allenfalls ein leichtes Sportprogramm drin, wobei man gut auf die Signale des Körpers hören sollte.

Ohnehin muss man nach der Spende noch 30 Minuten warten, ehe man sich verabschieden darf. Um den Kreislauf wieder in Schwung zu bringen, gibt es meist einen kleinen Imbiss und etwas zu trinken.

Video: Richtige Vorbereitung: Das musst du vor der ersten Blutspende wissen