Erstes Halbfinale des Eurovision Song Contest beginnt mit Pop und pro-palästinensischen Protesten
Der 68. Eurovision Song Contest ist in vollem Gange. Am Dienstagabend traten Interpreten aus ganz Europa und darüber hinaus im ersten von zwei Halbfinalen im schwedischen Malmö auf. Dieses Halbfinale und das für Donnerstag angesetzte zweite Halbfinale werden die 37 teilnehmenden Nationen auf 26 Finalisten reduzieren. Am Samstag werden die verbleibenden Teilnehmenden im großen Finale gegeneinander antreten, das sowohl von Jubel als auch von Protesten begleitet wird.
Zehn der 15 Teilnehmer des ersten Halbfinales wurden von den Zuschauern in das Finale gewählt. Unter ihnen ist die kroatische Singer-Songwriterin Baby Lasagna, die mit ihrem mitreißenden Elektro-Song "Rim Tim Tagi Dim" als Favoritin auf den Sieg gilt, sowie das ukrainische Duo alyona alyona und Jerry Heil, das sein Land im Krieg mit der Hymne "Teresa & Maria" vertritt.
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Ebenfalls im Rennen sind der irische Gothic-Sänger Bambie Thug, der finnische 1990er-Jahre-Witzbold Windows95man, die portugiesische Sängerin iolanda sowie die Beiträge aus Zypern, Litauen, Luxemburg, Serbien und Slowenien.
Island, Aserbaidschan, Polen, die Republik Moldau und Australien sind ausgeschieden.
Pro-palästinensischer Protest
Es dauerte nicht lange, bis der erste pro-palästinensische Protest auf der Bühne stattfand. Der ehemalige schwedische Eurovisionskandidat Eric Saade, der nicht am Wettbewerb teilnahm, trug während des Eröffnungsauftritts ein traditionelles nahöstliches Keffiyeh-Tuch um sein Handgelenk, das zu einem internationalen Symbol für eine pro-palästinensische Haltung geworden ist.
Ein Sprecher der Europäischen Rundfunkunion (EBU) erklärte: "Der Eurovision Song Contest ist eine Live-TV-Show. Alle Interpreten werden auf die Regeln des Wettbewerbs aufmerksam gemacht, und wir bedauern, dass Eric Saade sich entschieden hat, den unpolitischen Charakter der Veranstaltung zu gefährden."
Saade, dessen Vater palästinensischer Abstammung ist, hat die Verwaltung der diesjährigen Kontroverse durch die EBU kritisiert und sich immer wieder gegen die Teilnahme Israels an dem Wettbewerb ausgesprochen.
Die EBU, die den Wettbewerb organisiert, hat sich den Forderungen nach einem Ausschluss Israels vom Wettbewerb widersetzt. Sie wies Israel jedoch an, den Text seines Wettbewerbsliedes, das ursprünglich den Titel "October Rain" trug, zu ändern, da er als Hinweis auf den Hamas-Angriff vom 7. Oktober angesehen wurde.
Das Lied wurde in "Hurricane" umbenannt, und die israelische Sängerin Eden Golan durfte weiter am Wettbewerb teilnehmen.
Jean Philip De Tender, stellvertretender Generaldirektor des Eurovisionsveranstalters European Broadcasting Union, erklärte gegenüber Sky News, dass ein Ausschluss Israels "eine politische Entscheidung gewesen wäre, die wir nicht treffen können".
Erhöhte Sicherheitsbedenken
Die Sicherheitsvorkehrungen in der schwedischen Stadt Malmö sind streng. Die Stadt erwartet einen Anlauf von etwa 100.000 Eurovisionsfans sowie Zehntausende pro-palästinensischen Demonstrierende . Am Donnerstag und Samstag sind Demonstrationen gegen den Krieg zwischen Israel und der Hamas geplant, der fast 35.000 Palästinenser das Leben gekostet hat.
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Im Eurovision-Saal sind Flaggen und Schilder verboten, die nicht die Nationalflaggen der teilnehmenden Länder und die Regenbogenfahne sind. Das bedeutet, dass palästinensische Flaggen in der Malmö-Arena nicht gezeigt werden dürfen.