ESC-Sieger zerbricht Trophäe auf der Bühne – und macht zweideutige Aussage

Schon kurz nach dem Sieg passierte ein kleines Missgeschick

Nemo hält die zerbrochene Trophäe in die Luft. (Bild: Jens Büttner/picture alliance via Getty Images)
Nemo hält die zerbrochene Trophäe in die Luft. (Bild: Jens Büttner/picture alliance via Getty Images)

Die Schweiz hat in der Nacht auf Sonntag den Eurovision Song Contest (ESC) in Malmö zum ersten Mal seit 1988 gewonnen: Kandidat*in Nemo überzeugte mit dem Lied "The Code" und erhielt insgesamt 591 Punkte, gefolgt von Kroatien mit 547 Punkten. Der diesjährige Wettbewerb war einer der umstrittensten in der Geschichte des ESC – er war geprägt von politischen Spannungen und öffentlichen Protesten. Bei aller Siegesfreude unterlief Nemo ein kleiner Fauxpas, der später mit Humor, aber auch zweideutig kommentiert wurde.

Während der Siegesfeier auf der Bühne kam es zu einem unerwarteten Zwischenfall: Nemo zerbrach die gläserne ESC-Trophäe. Auf X, ehemals Twitter, kursieren derzeit viele Videos, die festhalten, wie Nemo auf die Knie sinkt, dabei die Trophäe auf den Boden schlägt, woraufhin sie zerbricht.

Nemo kommentierte den Vorfall zunächst humorvoll und sagte auf der Pressekonferenz dazu: "Ich hab nicht nur den [Anspielung auf seinen Song "The Code", Anm. d. ] gebrochen, sondern auch die Trophäe, jetzt hab ich zwei." Doch danach nutzte die non-binäre Künstler*in diesen Vorfall für einen kritischen Kommentar zum Zustand des ESC: "Ich habe die Regeln gebrochen und die Trophäe zerbrochen. Vielleicht kann man die Trophäe reparieren. Vielleicht muss die Eurovision [der ESC] von Zeit zu Zeit repariert werden". Dies lässt Raum für unterschiedliche Interpretationen, insbesondere vor dem Hintergrund der diesjährigen Kontroversen.

Die Teilnahme Israels und der Ausschluss des niederländischen Kandidaten Joost Klein hatten im Vorfeld des Finales für Diskussionen gesorgt. Solidaritätsbekundungen für Klein waren ebenso Teil des Abends wie die Unsicherheit über die Teilnahme einiger Länder, darunter Irland, das seine Teilnahme wegen der Geschehnisse in Gaza kurzzeitig in Frage gestellt haben soll. In der Halle hat es den ganzen Abend Buhrufe gegeben – vor allem als die gerade mal 20-jährige Eden Golan für ihr Land Israel auf der Bühne stand.

Trotz der weniger erfreulichen Vorkommnisse amüsierten sich die Userinnen und User bei "X" über den Vorfall. So schreibt einer von ihnen: "Wenn du den Pokal bei Temu bestellst". Ein anderer zieht einen Vergleich zu Lando Norris, der die 45.000-Dollar-Trophäe von Max Verstappen bei der Formel 1 zerstörte. "Nemo ist in die Lando-Norris-Schule der Trophäne-Zerstörung gegangen", heißt es in einem Beitrag.

Nemo schnitt sich aufgrund des Vorfalls übrigens in den Daumen und musste noch vor der Pressekonferenz verarztet werden. Den Medien konnte dann aber wieder eine neue Trophäe präsnetiert werden.