EU-Beauftragter für Fettnäpfchen? Josep Borrells schiefer Kommentar zu Spaniens WM-Sieg

EU-Beauftragter für Fettnäpfchen? Josep Borrells schiefer Kommentar zu Spaniens WM-Sieg

Der EU-Spitzendiplomat Josep Borrell steht im Mittelpunkt der jüngsten Kontroverse um die Frauenfußball-WM. Am Mittwoch hatte er sich im spanischen Fernsehen dazu geäußert. Nach dem Sieg der spanischen Nationalspielerinnnen über England sagte Borrel, er freue sich, dass "unsere Frauen genauso gut Fußball spielen lernen wie die Männer".

Damit scheint Borrell nahezulegen, dass er bisher nicht von der Ebenbürtigkeit von Frauen und Männern überzeugt gewesen sei.

Er erinnerte auch daran, dass das Tor des Spielers Andrés Iniesta im Finale der Weltmeisterschaft der Männer im Jahr 2010 in Südafrika "uns auch zu spanischen Meistern gemacht" habe und verglich es mit dem Siegtor von Olga Carmona am Sonntag.

Der Sieg der Frauen wurde von einer Kontroverse überschattet, nachdem der Präsident des spanischen Fußballverbands, Luis Rubiales, die Spielerin Jenni Hermoso auf "inakzeptabele Weise" geküsst hatte.

Nach Borrels Äußerungen steht folgende Frage im Raum: Warum dürfen die Weltmeisterinnen ihren historischen Sieg nicht in Ruhe geniessen? Ganz ohne Vergleiche und Relativierungen.

Dies ist jedoch nicht das erste Mal, dass der Hohe Vertreter der EU in ein Fettnäpfchen getreten ist. Eines der berühmtesten Beispiele war, als er als spanischer Außenminister die Geschichte der Vereinigten Staaten mit dieser Behauptung zusammenfasste:

"Sie hatten praktisch keine Geschichte vor ihrer Unabhängigkeit, das Einzige, was sie tun mussten, war vier Indianer zu töten."