EU-Parlament: Sonneborn schnappt NPD die Redezeit weg und verabschiedet sich von Merkel
Der Chef der Satire-Partei Die PARTEI, Martin Sonneborn, nutzte Angela Merkels Rede im Europäischen Parlament in Straßburg schon mal für einige Abschiedsworte an die Kanzlerin, die vor zwei Wochen ihren schrittweisen Rückzug aus der Politik angekündigt hatte.
Mit der kurzen Rede verhinderte Sonneborn, dass der NPD-Abgeordnete Udo Voigt zu Wort kam: “Ich muss mich entschuldigen, ich hab gar keine Rede vorbereitet. Ich hab die Redezeit nur beantragt, weil sie sonst an Udo Voigt von der NPD gefallen wäre”, erklärte der PARTEI-Vorsitzende zur Eröffnung, wofür er lauten Applaus erntete – den er brüsk abblockte. Er verachte nun einmal “unseriöse Kleinparteien unter ein Prozent”. Der frühere NPD-Chef hatte während der Debatte mit einem “Merkel muss weg!”-Schild gegen den Auftritt der Kanzlerin protestiert.
Doch auch die vorzeitige Verabschiedung Merkels durch Sonneborn hatte es in sich: “Wir haben uns zum letzten Mal hier gesehen beim Abschied (gemeint ist der Trauerakt) von Helmut Kohl, jetzt sehen wir uns bei Ihrem Abschied. Ich möchte Ihnen auf den Weg geben: Sie werden mir immer sympathischer, je mehr ich Leute sehe, die Ihnen in der CDU folgen werden”, erklärte Sonneborn.
Er schloss mit einem Appell: “Ich möchte Sie bitten: Wenn Sie gehen, übergeben Sie unser Land besenrein, das wäre nett. Und jetzt können Sie gehen!”