F1-Legende außer sich: "Skandalös, Schlag ins Gesicht"
Mit den Testfahrten in Bahrain beginnt die heiße Phase vor dem Saisonstart der Formel 1 - doch aus Sicht einer Legende des Sports hat die Königsklasse schon jetzt eine gravierende Fehlentscheidung getroffen.
Eddie Jordan, ehemaliger Teamchef Michael Schumachers wendet sich mit scharfen Worten gegen die Ablehnung des amerikanischen Teams Andretti. Der 75 Jahre alte Brite spricht im Podcast Formula For Success von einer „grundfalschen“, gar „skandalösen“ Entscheidung.
Formel 1: „Ein Schlag ins Gesicht“
„Sie haben klargestellt, dass es eine geschlossene Gesellschaft ist. Wir zehn, vergesst alle anderen“, kritisierte der ehemalige Jordan-Chef die Absage an das Andretti-Team, gegen das es viel Widerstand der aktuellen Rennställe gab: „Diese Einstellung ist grundlegend falsch und ist ein Schlag ins Gesicht für alle, die fair und vernünftig sind.“
Die Bedenken, dass das Team möglicherweise nicht konkurrenzfähig sei, hält Jordan für fadenscheinig: “Und dass Liberty Media oder die FOM dann kommen und sagen, dass sie die Kriterien nicht erfüllen, das ist Nonsens.“
Auch das Argument, dass ein elftes Team für Platzprobleme in der Boxengasse sorgen würde, versteht der Altmeister nicht: „Ich sollte daran erinnern, dass 24 Autos in der Startaufstellung vorgesehen sind. Nicht 22, nicht 20. 24.″
Aus Jordans Sicht hätte allein der Name Michael Andretti der Formel 1 gut zu Gesicht gestanden, es wäre „ein Privileg“ gewesen, den Sohn der Ikone Mario Andretti in der Königsklasse begrüßen zu dürfen. Die Absage zementiert aus Jordans Sicht auch tiefer gehende Fehlentwicklungen.
Jordan sieht zu viele Wege für junge Fahrer blockiert
Ein neues Team hätte neue Möglichkeiten geschaffen, neuen Fahrern den Weg in die Formel 1 zu erleichtern.
Jordan - einst Förderer der Schumacher-Brüder und auch von Michael Schumachers Ferrari-Weggefährten Rubens Barrichello und Eddie Irvine - findet es „verstörend“, dass aktuell keine Rookies in den Sport kommen. Er hält die derzeitige Entwicklung, dass die Fahrer immer längere Verträge bekommen und somit die wenigen Plätze „blockieren“, für falsch.
Mehr Teams würden den Missstand lindern und auch die Chancen für den lang gehegten Wunschtraum einer weiblichen Formel-1-Fahrerin vergrößern.