Fan in Zverev-Match nach Entgleisung verbannt
Der Achtelfinalauftritt von Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev bei den US Open ist von einer Fan-Entgleisung gestört worden. "Er hat gerade den bekanntesten Hitler-Satz überhaupt gesagt. Das ist inakzeptabel", sagte Zverev während des vierten Satzes gegen den Italiener Jannik Sinner zum Schiedsrichter. Ein Mann mit einer blauen Baseballkappe wurde während des nächsten Seitenwechsels des Stadions verwiesen.
Nach seinem Fünf-Satz-Sieg ging Zverev näher auf die Szene ein. "Der Mann fing an, die damalige Nationalhymne zu singen - Deutschland über alles. Das war ein bisschen zu viel. Ich liebe es, wenn Fans laut sind, ich liebe es, wenn Fans emotional sind. Aber ich denke, da ich Deutscher bin und nicht wirklich stolz auf diese Geschichte, ist das keine wirklich tolle Sache. Wenn ich einfach nicht reagiere, finde ich es schlecht von meiner Seite", sagte er.
Das Publikum bei den Abendsessions im 23.000 Zuschauer fassenden Arthur Ashe Stadium war zuletzt in die Kritik geraten. Die ehemalige australische Profispielerin Rennae Stubbs schrieb kurz nach dem Zverev-Vorfall, dass es bei den abendlichen Trainingseinheiten Fans gebe, die "nicht gut" seien.
"Ich liebe die Fans, aber im Moment gibt es einige schlechte Charaktere", schrieb Stubbs auf X (ehemals Twitter): "Gestern Abend wurde mir von einem betrunkenen Fan, der sich mit einem Freund stritt, ein Drink über den Kopf geschüttet. Jetzt haben wir jemanden, der Hitler-Beleidigungen brüllt! Kommt schon, Leute."
In der ersten Woche hatte auch Laura Siegemund enttäuscht auf das Publikum reagiert. "Ich bin sehr, sehr enttäuscht von der Art und Weise, wie die Leute mich behandelt haben. Ich bin eine Kämpferin. Ich habe nie etwas gegen das Publikum getan. Sie hatten keinen Respekt vor mir", sagte Siegemund unter Tränen nach der Niederlage gegen Publikumsliebling Coco Gauff (USA).
Die Zuschauer hatten Siegemund phasenweise ausgebuht und nach missglückten ersten Aufschlägen geklatscht. "Ich werde nur zurückkommen, weil es ein Grand Slam ist. Sicherlich nicht wegen der Leute und um ihnen eine Show zu bieten", so Siegemund.