Fernsehen: Gefühle zeigen, berühren lassen: die Filmreihe „RBB queer“

Der RRB bekennt Farbe: Kurz vor der Berliner Christopher-Street-Woche startet der TV-Sender seine erste Reihe mit queeren Filmen.

Bloß keine Gefühle zeigen. Keine Berührung zulassen. Die Landschaft im englischen Yorkshire ist rau, spröde und unwirtlich. Von wegen „God’s Own Country“, wie es im Filmtitel heißt. Und so sind auch seine Bewohner ruppig und abweisend. Nachdem sein Vater einen Schlaganfall erlitten hat, muss der junge Johnny (Josh O’Connor) sich nicht nur allein um die Schaffarm kümmern, sondern auch noch den Patriarchen pflegen. Womit der 24-Jährige überfordert ist. Obendrein ist Johnny schwul, was niemand wissen darf. Sexuelle Gelüste befriedigt er in schnellen, anonymen Nummern, wenn er mal in der Stadt ist. Ansonsten bleibt er verschlossen.

Vorreiter bei den Dritten Programmen

Als das Lammen ansteht und man für kurze Zeit einen Rumänen anwirbt, sieht Johnny in ihm zunächst nur lästige Konkurrenz. Doch Gheorghe (Alec Secareanu) versteht nicht nur mehr von der Farmarbeit. Er ist ebenfalls schwul. Und bringt Johnny zum ersten Mal dazu, so was wie Gefühle zu zeigen. Ein Coming-out unter recht widrigen Umständen.

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Schwule und Schafe, da denkt man sofort an „Brokeback Mountain“. Mit dem Vorurteil hatte auch Francis Lee zu kämpfen. Aber dann triumphierte sein atmosphärisch dichtes Regiedebüt 2017 beim Sundance Filmfestival und im Panorama der Berlinale. Nun ist der Film erstmals im Fernsehen zu sehen.

Der RBB startet damit eine ganze Reihe schwuler Filme, die der Sender selbstbewusst „RBB queer“ nennt und die nun die Christopher-Street-Woche zwischen Motzstraßenfest an diesem Wochenende und dem CSD a...

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