Finnland erwägt dauerhafte Grenzschließung zu Russland

Finnlands Regierung erwägt, seine Grenze zu Russland komplett zu schließen. Hintergrund ist die Ankunft von rund 150 Migrant:innen an finnischen Grenzübergängen im Nordosten des Landes. Sie seien über die russische Grenze gekommen und hätten an der finnischen Grenze keine gültigen Papiere vorweisen können. Die meisten kommen aus Syrien, Afghanistan und Irak und hätten einen Asylantrag für Finnland gestellt. Ihnen drohen nun eine Geldstrafe und Ausweisung.

Bereits am 18. November hatte Finnland vier seiner südöstlich gelegenen Grenzübergänge Vaalimaa, Nuijamaa, Imatra und Niirala zu Russland geschlossen, nachdem Hunderte Menschen aus dem Nahen Osten und Afrika über diese Grenze nach Finnland gekommen waren.

Das hatte Proteste unter den in Finnland lebenden Russ:innen ausgelöst, weil sie befürchteten, nicht einfach nach Russland zurückkehren zu können.

Helsinki hatte damals den Verdacht geäußert, dass Moskau die Migrant:innen bewusst in Richtung Finnland dränge. Ein Vorwurf, den Moskau dementiert- und mit der Einbestellung des finnischen Botschafters quittiert hat.

Russland und Finnland haben eine gemeinsame 1340 Kilometer lange Grenze. Bis zum Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 hatte das nordeuopäische Land keine Anstrengungen unternommen, dem westlichen Verteidigungsbündnis NATO beizutreten. Danach hatte das Land gemeinsam mit Schweden die Aufnahme in die NATO beantragt - ein Antrag, dem im Falle Finnlands im April 2023 stattgegeben wurde.

Seitdem haben sich die Beziehungen der beiden Nachbarländer deutlich verschlechtert.