In Finnland will Wahlsieger Orpo eine Regierung mit den Rechtspopulisten bilden

In Finnland strebt der konservative Politiker Petteri Orpo nach seinem Wahlsieg die Bildung einer Mitte-rechts-Koalition an. Die Verhandlungen sollen am kommenden Dienstag beginnen.

Orpo erklärte, dass die offiziellen Koalitionsverhandlungen am 2. Mai im Haus der Stände beginnen. Daran würden "die Nationale Sammlungspartei, Die Finnen, die Schwedische Volkspartei sowie die Christdemokraten teilnehmen".

In den vergangenen Tagen hatte Orpo Sondierungsgespräche mit den Spitzen der Parteien geführt. Wichtigstes Thema war dem 53-Jährigen dabei die Senkung der Staatsausgaben. Zudem strebt seine Partei an, die Einwanderung ausländischer Arbeitskräfte zu fördern - was die Rechtspopulisten anders sehen. Auch zwischen den Rechtspopulisten und der Schwedischen Volkspartei gibt es größere Meinungsverschiedenheiten. Die Regierungsverhandlungen werden somit alles andere als einfach.

Anders als in Dänemark, Schweden und Norwegen sind in Finnland Regierungen mit breiter Parlamentsmehrheit üblich. Für eine solche Mehrheit benötigt Orpo entweder die Rechtspopulisten oder die Sozialdemokraten in seiner Koalition sowie zusätzlich mindestens eine der kleineren Parteien. Die von ihm anvisierte Vierer-Koalition würde auf 108 der 200 Mandate im Reichstag von Helsinki kommen.

Orpos konservative Nationale Sammlungspartei war bei der Parlamentswahl am 2. April stärkste Kraft geworden. Knapp hinter ihr landeten die Rechtspopulisten um Parteichefin Riikka Purra sowie die Sozialdemokraten der bisherigen Ministerpräsidentin Sanna Marin, sie solange geschäftsführend im Amt bleibt, bis eine Nachfolgeregierung gebildet ist.