Flüchtlinge in Köln: Neue Container-Unterkunft statt Umgehungsstraße in Lind?

Die Größe der geplanten Unterkunft könnte selbst engagierte Helfer überfordern.

Auf dem Gelände gegenüber dem Möbelhaus Porta an der Frankfurter Straße soll eine neue Flüchtlingsunterkunft für bis zu 340 Menschen entstehen. In einer Bürgerinformation noch vor dem erwarteten Ratsbeschluss über die Errichtung diverser weitere Unterkünfte in ganz Köln berichteten SPD-Ratsmitglied Christian Joisten und Bezirksvertreter Christoph Weitzel über das Vorhaben. Knapp drei Dutzend Bürger aus Wahn und Lind hörten im Pfarrsaal Aegidium Neuigkeiten zur aktuellen Kölner Versorgungssituation und zum in Container-Bauweise geplanten Vorhaben. Umgehungsstraße statt neuer Unterkünfte? Wie Joisten sagte, ist die Stadt verpflichtet, weitere Flüchtlinge aufzunehmen. Entsprechende Unterkünfte, die schnell benötigt würden, ließen sich auf erschlossenen städtischen Grundstücken am ehesten realisieren. So auch an der Frankfurter Straße, wo ein Gewerbegebiet geplant war. Die Vermarktung ruht derzeit aber – unter anderem wegen der Erwägung, in diesem Bereich eine Umgehungsstraße für den Pendlerverkehr aus dem Porzer Süden und dem Rhein-Sieg-Kreis anzubinden. Höherer Flüchtlingsanteil als in Godorf Obwohl auf Linder Gebiet gelegen, werde die Unterkunft eher nach Wahn orientiert sein, das ergebe sich schon durch die relative Nähe zum dortigen Zentrum. Die Größe der geplanten Unterkunft kritisierten mehrere Besucher, und Joisten sprach sich gleichfalls dafür aus, die Bewohnerzahl möglichst zu halbieren. Mit der geplanten Zahl würde für den Stadtteil der Flüchtlingsanteil nämlich auf zehn Prozent wachsen. Das sei mehr als beim Kölner Spitzenreiter Godorf mit 7,5 Prozent. Derzeit laufe die Betreuung von Flüchtlingen durch ehrenamtliche Helfer in Wahn sehr gut, doch übersteige eine so hohe Zahl die Kapazitäten. Wie die Leiterin der Flüchtlingsunterkunft an der Nachtigallenstraße ergänzte, seien die privaten Hilfen so gut, dass viele Bewohner der Containerbauten unbedingt in Wahn bleiben wollten. Weitere Ideen zur Betreuung und Eingliederung von Flüchtlingen, die Wahner Vereine vorbrachten, sollen überdacht werden. Die Heimleiterin lud Interessierte ein, sich mit Fragen an sie zu wenden. Beschluss vertagt: In der Ratssitzung am 17. November wurde der Beschluss über die stadtweit geplanten weiteren Unterbringungsstandorte für Flüchtlinge vertagt, unter anderem wegen Änderungsanträgen der SPD zu einer Quotenbegrenzung für die Stadtteile und von CDU und Grünen zu möglichen Standortalternativen und zur Bauweise der Unterkünfte. Bis auf Zündorf, Lind und Worringen sind alle Standorte unstrittig; für diese drei soll die Verwaltung konkrete Alternativen prüfen. Statt Containern wünschen sich CDU und Grüne die Errichtung einheitlich in System- oder Holzbauweise. Das würde nach Information der Verwaltung allerdings vier bis fünf Monate Zeitverzögerung bedeuten. Über die Änderungsanträge zu Quotierung, Bauweise und den drei Standorten wollen Vertreter der Fraktionen sich möglichst schnell einigen. Per Dringlichkeitsentscheid soll dann der Bau aller neuen Unterkünfte beschlossen werden....Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta