Florida: 68-Jähriger überlebt Krokodil-Attacke

Segelboot war gekentert und ins Wasser gefallen

Ein 68-Jähriger ist im Everglades Nationalpark im US-Bundesstaat Florida von einem Krokodil angegriffen worden - er überlebte den Angriff und ist auf dem Wege der Genesung.

Glück im Unglück hatte am Sonntag ein Mann im Nationalpark Everglades im US-Bundesstaat Florida: Er überlebte den heimtückischen Angriff eines Krokodils, nachdem sein Boot gekentert war. Als Rodrigo Constain versuchte, sein gekentertes Segelboot wieder aufzurichten, wurde er im Wasser von einem Krokodil gebissen, wie der National Park Service mitteilte. Der 68-Jährige sei gerade ins Wasser gestiegen, um sein Boot wieder aufzurichten, als das Reptil plötzlich in sein Bein biss.

Gegen 16:43 Uhr erhielten die örtlichen Ranger die Meldung, dass ein Mann im Flamingo Yachthafen, der sich im südlichen Teil des Parks befindet, unter Wasser gegangen sei. Es gelang ihnen schließlich mit Kollegen der Feuerwehr, den verletzten Contain aus dem Wasser zu ziehen und seine Wunde am Bein zu versorgen. Rodrigo Constain wurde mit dem Flugzeug in das Jackson South Hospital gebracht. Dort sagten ihm die Ärzte, der Biss sei bis zu seinem Knochen durchgedrungen - und es sei ein Wunder, dass es keine Fraktur gab.

Rodrigo Constain hat noch einen langen Weg zur Genesung vor sich. Die Ärzte sagten, es werde etwa einen Monat dauern, bis er wieder auf den Beinen ist. Dennoch zeigt er sich erleichtert: "Ich fühle mich gut, weil ich noch lebe", sagte Rodrigo Constain am Dienstag, nachdem er aus dem Krankenhaus nach Hause gekommen war, gegenüber dem Sender NBC6.

„Ich weiß, dass mein Bein eingeklemmt war. Also habe ich meine Hände in sein Maul gesteckt, es war ein langes Maul. Deshalb ist es ein Krokodil und kein Alligator“, erinnert er sich an den dramatischen Vorfall. Das Krokodil hatte ihn in sein linkes Bein gebissen, oberhalb des Knöchels - den Schmerz habe er zunächst jedoch nicht gespürt.

Florida ist nach Angaben der Wildtierkommission der einzige Ort in den USA, an dem amerikanische Krokodile in freier Wildbahn leben. Die Spezies gilt als vom Aussterben bedrohte Art. In den Everglades leben etwa 1,8 Millionen Alligatoren und nur 2000 Krokodile. Laut der Florida Fish and Wildlife Conservation Commission kommt es nur selten vor, dass ein amerikanisches Krokodil, das als scheu gilt, einen Menschen beißt. Der einzige andere dokumentierte Fall, bei dem ein Krokodil einen Menschen gebissen hatte, ereignete sich demnach im Jahr 2014, sagte Lauren Claerbout, eine Sprecherin der Behörde, gegenüber der Nachrichtenagentur AP.

Es sei ebenfalls selten, dass Alligatoren Menschen beißen, sagte Claerbout. In Florida kommt es jährlich zu etwa acht unprovozierten Alligatorbissen bei Menschen.

Krokodile haben einen schmaleren, dreieckigen Kopf und bevorzugen oft Küsten-, Brack- und Salzwasser, während Alligatoren dunkler sind, eine breitere Schnauze haben und normalerweise im Süßwasser leben.

Begegnungen mit Krokodilen sorgen auch an anderen Orten der Welt immer wieder für Schlagzeilen. Ebenfalls Glück im Unglück hatten auch diese Touristen in Costa Rica, als sie im vergangenen Jahr eine Schrecksekunde erlebten, die im folgenden Video festgehalten wurde: Ein riesiges Krokodil näherte sich ihrem Ausflugsboot und wurde von allen Anwesenden ängstlich gemustert. Zum großen Glück für die Urlauber zog sich das massive Tier jedoch nach einem Moment - der den Touristen wahrscheinlich wie eine Ewigkeit vorkam - wieder in den Fluss Tarcoles zurück - niemand wurde verletzt.

Ebenfalls glücklich aus ging die Kroko-Begegnung dieses Barbesitzers aus Australien, der beim Aufeinandertreffen mit dem Reptil großen Mut bewies. Von der Tatsache, dass Krokodile zu den gefährlichsten Raubtieren der Welt gehören, ließ sich der Australier offensichtlich nicht abschrecken und schlug das Reptil kurzerhand mit einer Bratpfanne in die Flucht. Das folgende Video zeigt den Vorfall, bei dem der Kneipenbesitzer Kai Hansen as Krokodil auf diese Weise mutig abwehrte. Das Tier schien sich auf den Mann zu stürzen, woraufhin er mit einer Bratpfanne zweimal auf den Kopf des Reptils schlug. Nach dem zweiten Schlag wandte sich das große Tier schnell ab und zog sich in ein Gebüsch zurück.

Der Vorfall ereignete sich in der Goat Island Lodge, einem abgelegenen Hostel auf einer Insel im Adelaide River, im Rahmen einer von Airborne Solutions Helicopter Tours durchgeführten Hubschraubertour. Das Reiseunternehmen postete den Clip, der schnell viral ging, auf seiner Facebook-Seite mit der Bildunterschrift: "Goat Island ist kein gewöhnlicher Pub und König Kai ist kein gewöhnlicher Wirt! Man weiß einfach nie, was er als Nächstes auftischt".