Forscher finden Megaraptor-Fossilien in Chile

Paläontologen in Chile haben Fossilien von vier Dinosauriern entdeckt, die zuvor noch nie in dieser Region gefunden wurden. Darunter waren auch Knochen des legendären Megaraptors.

Modell eines Megaraptor namunhuaiquii Skeletts in einer Prähistorischen Ausstellung. (Bild: Junko Kimura/Getty Images)
Modell eines Megaraptor namunhuaiquii Skeletts in einer Prähistorischen Ausstellung. (Bild: Junko Kimura/Getty Images)

Die Region, in der sich das Forscherteam auf die Suche machte, liegt in einem nahezu unzugänglichen Gelände im südchilenischen Patagonien. In den vergangenen Jahren hat sich das Gebiet aber zu einer wichtigen Quelle für Fossilienfunde entwickelt. Und auch jetzt machten die Paläontolog*innen erneut faszinierende Entdeckungen.

Im Rio de las Chinas Tal stießen sie bei Ausgrabungen auf die Knochen von insgesamt vier verschiedenen Dinosaurierarten, die ihnen dort. noch nie begegnet waren. Darunter waren zwei Arten Unenlagniinae, nahe Verwandte der Velociraptoren. Dabei könnte es sich um eine bisher unentdeckte gefiederte Unterart oder sogar eine neue Gruppe handeln. Im Dezember wurden die bisherigen Erkenntnisse aus den Funden im Journal of South American Earth Sciences veröffentlicht.

Neues Wissen zum Riesenjäger

Der spektakulärste Fund könnte aber neues Wissen zum Megaraptor bringen. Die Riesenjäger lebten vor etwa 70 Millionen Jahren auf der Erde und wurden bis zu zehn Meter lang. "Uns fehlte ein Puzzleteil", sagte Marcelo Leppe, Direktor des Chilenischen Antarktis Instituts (INACH) gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. "Wir wussten, dass dort wo große Säugetiere lebten, auch große Karnivoren gelebt haben müssen aber wir hatten sie noch nicht gefunden."

Die Fossilien, die das Team im Rio de las Chinas Tal entdeckten, könnten nun Aufschluss über das Leben der riesigen Fleischfresser geben. Außerdem lassen sich aus den Funden weitere Kenntnisse über den Meteoriteneinschlag auf der mexikanischen Halbinsel geben, der womöglich zum Aussterben der Dinosaurier in Lateinamerika geführt haben könnte, hoffen die Forscher*innen. Die biologische Diversität, auf die sie bei ihren Ausgrabungen stießen, sei auch die Reaktion auf gewaltige Temperaturschwankungen, vermutet Leppe. "Diese Welt befand sich bereits vor dem Meteoriten in einer Krise und die Beweise dafür finden sich im Gestein des Rio de las Chinas Tals", sagte der Paläontologe.

Im Video: Wahrscheinlich Dinosaurier-Embryo entdeckt