Die französische Regierung bläst zum Großangriff gegen Belästigungen und Gängelungen in der Schule

Die französische Regierung hat Belästigungen und Hass unter Jugendlichen den Kampf angesagt. Bildungsminister Gabriel Attal berichtete von einem „Tsunami an Aussagen". Beschwerden über Belästigungen hätten sich im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt verdreifacht. Eine Gegenmaßnahme: Im Herbst 2024 soll das Unterrichtsfach Empathie landesweit eingeführt werden.

Die französische Ministerpräsidentin Elisabeth Borne richtete sich an die betroffenen Jugendlichen: „Ihr seid nicht verantwortlich. Was Ihr erlebt, ist nicht hinnehmbar und unerträglich. Von Euren Klassenräumen bis in Eure Zimmer: Manchmal rund um die Uhr in den sozialen Medien, Euch treffen die Belästigungen überall und immer. Deshalb muss die Unterstützung vollumfänglich sein. Alle spielen dabei eine Rolle. Meine gesamte Regierung und ich stehen an Eurer Seite, und wir werden den Kampf gegen die Belästigungen unerbittlich führen", so Borne.

15-Jähriger nahm sich das Leben

Statistisch ist in Frankreich jeder zehnte Jugendliche in der Schule Belästigungen und Hass ausgesetzt, zuletzt sorgte der Selbstmord des 15-jährigen Nicolas in Poissy im Großraum Paris für Aufsehen. Der Schüler war wiederkehrenden Beleidigungen und Gängelungen Gleichaltriger ausgesetzt gewesen.