Frau tankt monatelang gratis – dann wird sie verhaftet

In den USA nutzte eine Frau einen Softwarefehler an einer Tankstelle aus und tankte monatelang gratis.

Handle fuel nozzle to refuel. Vehicle fueling facility.
In den USA nutzte eine Frau einen Softwarefehler an einer Tankstelle aus, indem sie monatelang gratis tankte. (Symbolbild: Getty Images)

Was würden Sie tun, wenn Sie entdecken würden, dass Sie aufgrund eines Systemfehlers an der Tankstelle Sprit für lau tanken können. Würden Sie die Schwachstelle melden oder sie ausnutzen? Das vor dem Hintergrund, dass Benzin und Co. heute nicht gerade günstig sind. Eine Frau aus den USA hat sich für letzteres entschieden, was sie bald jedoch bereuen sollte. Die Polizei holte sie aus Schlaraffenland zurück in die bittere Realität.

Ein halbes Jahr hatte die 45-Jährige aus Lincoln, Nebraska mit einem einfachen Trick gratis getankt, wie US-Medien berichten. Sie hatte herausgefunden, dass wenn sie ihre Prämienkarte an der Zapfsäule zweimal durchzog, die Zapfsäule in den Demo-Modus wechselte. Und in diesem Modus floss der Sprit in Hülle in Fülle, ohne dass das Konto der Frau belastet wurde. Möglich machte das ein Softwarefehler nach einem Update der Zapfsäulen, wie es heißt.

Tanken wie in Schlaraffenland

Die Frau war mehr als dreist. Sie profitierte nicht allein von dem Fehler, sondern verlieh auch ihre Karte an andere Personen, und ließ sich das gut bezahlen. Insgesamt wurde die Karte mehr als 500 Mal benutzt, dabei wurden rund 28.000 Liter Sprit gestohlen, was einem Schaden von knapp 28.000 US-Dollar entspricht. Nach sechseinhalb Monaten war Schluss mit lustig. Die Betrügerin wurde nach Rückverfolgung ihrer Karte und Auswertung der Überwachungskameras überführt, verhaftet und angeklagt.

Nochmal: Wie hätten Sie sich anstelle der Frau verhalten? Die Frage darf erlaubt sein, denn es handelt sich nicht um einen Einzelfall. Fehler an Tankstellen kommen vor, und die werden immer wieder ausgenutzt. So wie im nordrhein-westfälischen Lippstadt, wo es 2013 an einer Tankstelle Benzin für 16,2 Cent pro Liter gab. Schuld war, wie es seinerzeit in den Medien hieß, ein "verrutschtes Komma", der Sprit sollte eigentlich 1,62 Euro kosten. Von dem Fauxpas profitierte nicht nur ein Fahrer, auch nicht zwei oder drei. Es entstand ein regelrechter Andrang, sodass sogar die Polizei einschreiten musste.