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Free-TV-Premiere: Alles, was man zur Schätzing-Verfilmung "Der Schwarm" wissen muss

Die mit Spannung erwartete Verfilmung des Bestseller-Romans "Der Schwarm" von Frank Schätzing feiert heute im ZDF seine Free-TV-Premiere. Hier erfahren Sie alles, was Sie zu der Serie wissen müssen.

#DerSchwarmKommt
Das ZDF Serienhighlight nach dem Bestseller von Frank Schätzing
Das ZDF-Serienhighlight nach dem Bestseller von Frank Schätzing kommt heute erstmals im Free-TV. (Bild: ZDF und Staudinger + Franke / [M] Serviceplan.)

Das Tiefen des Meeres sind immer noch weitestgehend unerforscht und genau dieses Mysterium des Unbekannten macht sich Frank Schätzing für seinen Science-Fiction-Thriller "Der Schwarm" aus dem Jahr 2004 zu nutzen. Trotz des großen Erfolgs des Buches dauerte es ganze 19 Jahre, bis es eine Verfilmung ins Fernsehen schaffte: Das ZDF hat in einer internationalen Co-Produktion den Stoff nun in einer Miniserie umgesetzt.

Am 06.03.2023 wird die erste Folge erstmals im TV ausgestrahlt - pünktlich zur Premiere verraten wir Ihnen alles Wichtige, was Sie zur Serie wissen sollten.

Darum geht es

Weltweit häufen sich mysteriöse Ereignisse aus der Tiefe der Ozeane: Wale zerstören Boote, Tiefseekrabben greifen Strände an, Muscheln legen Containerschiffe lahm. Ein bisher unbekannter Eiswurm destabilisiert Kontinentalhänge in den Meeren und löst Tsunamis aus, und von den Küsten her verbreitet sich im Trinkwasser ein tödlicher Erreger. Immer mehr Menschen auf der Welt sind in Lebensgefahr.

Auf der Suche nach den Ursachen der rätselhaften Phänomene findet sich eine kleine Gruppe internationaler Wissenschaftler*innen zusammen, und das bislang Undenkbare wird schließlich zur Gewissheit: Eine unbekannte Spezies existiert im Meer – und sie greift den Menschen an.

Hier der Trailer zur Serie:

Sie spielen mit

Die Regisseure Barbara Eder, Luke Watson und Philipp Stölzl haben für die Serie einen illustren und vor allem internationalen Cast zusammengestellt, unter dem sich auch einige bekannte Gesichter befinden. Dem deutschen Publikum bekannt sein könnten Barbara Sukowa, als Prof. Katherina Lehmann, die ab den 1980er-Jahren durch Filme wie "Rosa Luxemburg" als Charakterdarstellerin Erfolge feierte oder Leonie Benesch als Charlie Wagner, die Zuschauer*innen unter anderem aus "Babylon Berlin" oder "The Crown" kennen.

Der Cast von
Der Cast von "Der Schwarm" bei der Berlinale. (Bild: Tristar Media/Getty Images)

Das wohl bekannteste deutsche Gesicht ist allerdings wohl Klaas Heufer-Umlauf. Der Moderator darf sich in der Serie von seiner ernsten Seite zeigen und als Luther Roscovitz sein schauspielerisches Talent beweisen - und seine Englischkenntnisse, denn der O-Ton von "Der Schwarm" ist Englisch.

Das sagt Frank Schätzing dazu

Anfangs war der Autor der Vorlage, Frank Schätzing, noch selbst an der Serie beteiligt und Teil des Produktionsteams, aufgrund inhaltlicher Differenzen stieg er jedoch aus. Das Projekt komplett einzustellen, wäre jedoch nie in Frage gekommen. Angesichts der vielen Menschen, die daran beteiligt waren, sei dies Schätzing "unanständig" vorgekommen.

Dennoch habe er gehofft, dass ihn "das Resultat trotz allem begeistern wird", wie der Autor im Interview mit der "Zeit" berichtet. Seine Erkenntnis ist jedoch: "Tut es nicht." Der Autor kritisiert: Zwar sei manches "kinoreif, anderes rühr- und redseliges Beziehungskisten-TV. Es pilchert mehr, als es schwärmt. Gute Schauspielerriege, aber unterfordert. Die globale Dimension der Bedrohung wird nicht spürbar, von Aktualität oder einer intelligenten Alien-Strategie ganz zu schweigen. Man hätte dem Narrativ des Romans mehr vertrauen sollen, der Maximaleskalation des Thrillers."

Schätzing findet harte Worte: Die Serie sei "grundfalsch", "zusammengeschusterter Unsinn" und "ohne aktuelle Relevanz".

Darum unterscheiden sich Buch und Serie so sehr

Einer der Hauptkritikpunkte, den Schätzing anbringt, ist, dass Produzent Frank Doelger, die Serie "im Alleingang erzählen [wollte], nur nach seinen Vorstellungen."

Bereits im letzten Sommer erklärte Doelger gegenüber dem "Spiegel", warum er so stark in die Romanvorlage Schätzings eingriff: Heutzutage, fast 20 Jahre später, seien Aspekte des Buches und Charakter einfach nicht mehr zeitgemäß. Beispielsweise die Liebesgeschichte zwischen einem älterem Mann und einer 20 Jahre jüngeren Frau, so wie sie im Zentrum der Vorlage steht, passe nicht mehr zu einem modernen Publikum, wie Doelger auch nochmal in einem aktuellen Statement bekräftigte.

Auf den Vorwurf des Autors, dass er bei all diesen Modernisierungen dennoch aktuelle Konflikte, wie die politischen Spannungen zwischen den USA und China nicht thematisiert hat, entgegnete der Produzent: "Die Stärke von Buch und Adaption liegt darin, dass darin keine Unterteilung in 'gute' und 'böse' Staaten (traditionell der Westen und der Osten) vorgenommen wird, da diese zu beschränkt ist und nicht dem globalen Problem des Klimawandels gerecht wird."

So teuer war die Produktion

"Der Schwarm" hatte ein geschätztes Produktionsbudget von mindestens 40 Millionen Euro - und ist damit die bisher aufwändigste Fernsehproduktion im deutschsprachigen Raum, sowie eine der teuersten in Europa. Das ZDF trägt dabei ein Drittel der Produktionskosten.

Tatsächlich hätten die Kosten sogar noch höher sein können, denn wie Showrunner Frank Doelger verriet, musste teilweise aus Geldgründen auf "Wunsch-Schauspieler verzichtet" werden.

Es ist nicht der erste Versuch einer Verfilmung

Bei dem Erfolg der Romanvorlage ist es eigentlich verwunderlich, dass Fans ganze 19 Jahre warten mussten, bis es die Geschichte endlich auf die Leinwand schaffte. Tatsächlich handelt es sich bei der Serie allerdings nicht um den ersten Versuch einer Verfilmung - allerdings um das erste Projekt, das es über die Planungsphase hinaus geschafft hat.

Bereits 2006 erzählte Frank Schätzing am Rande der Leipziger Buchmesse, dass Hollywood Interesse an dem Roman hatte. Verhandlungen mit Paramount stünden kurz vor dem Abschluss, mit Ridley Scott als Regisseur, sowie einem Kinostart um Weihnachten 2010.

2007 wurde dann allerdings bekannt, dass die Filmrechte an die Schauspielerin Uma Thurman und die deutschen Produzenten Ica und Michael Souvignier, sowie Till Grönemeyer verkauft wurden. Thurman sollte in der Verfilmung mit einem Drehbuch von Oscar-Preisträger Ted Tally, eine größere Rolle spielen. Letztendlich scheiterte dieses Projekt wahrscheinlich am Geld, denn eines der letzten Updates aus 2012 ist, dass Thurmann und Schätzing mittels Crowdfunding versuchten, Spenden für die Dreharbeiten zu sammeln ...

So realistisch ist die Story

Die Bedrohung der Menschheit durch eine unbekannte, intelligente Lebensform aus den Tiefen des Meeres ist ein unheimliches Szenario - aber wie realistisch ist es eigentlich? Fest steht, dass sich sowohl Schätzing beim Schreiben seines Romanes, als auch die Serienmacher Unterstützung von Wissenschaftler*innen geholt haben.

Auch wenn einige Aspekte natürlich der Spannung wegen dramatisiert werden, sollte man "Der Schwarm" keineswegs als reine Science-Fiction abtun - denn zentral in der Serie steht hauptsächlich die Frage: "Wie wird sich die Natur für das, was die Menschheit ihr antut, rächen?" Wie Produzent Frank Doelger es ausdrückt, ist die Serie "ein Monsterfilm also, in dem wir feststellen, dass wir die Monster sind" und dieser Aspekt könnte in Zeiten der Klimakrise kaum aktueller und realistischer sein.

In einem Statement von Prof. Dr. Antje Boetius, Fachberaterin für die Serie und Polar- und Tiefseeforscherin vom Alfred-Wegener-Institut heißt es: "Die Serie 'Der Schwarm' schafft einen spannenden fiktionalen Rahmen für die Arbeit von Klima- und Meeresforschenden: Aus neu errungenem Wissen über den Ozean müssen so schnell wie möglich Lösungen entstehen, um Katastrophen zu vermeiden. Frank Schätzing hat genau das in seinem Bestseller "Der Schwarm" schon 2004 eindrücklich vermittelt: Wir Menschen müssen lernen, mit dem Meeresleben zu kooperieren, anstatt es zu vernichten. Und fast 20 Jahre später ist das Thema aktueller denn je – die Zustandsberichte der Meere und die Gefährdung von Menschen durch Extremereignisse haben sich verschlimmert. Es ist eine Menschheitsaufgabe geworden, die Rolle des Ozeans für unser aller Leben wertzuschätzen und entsprechend zu handeln."

Wale gehören zu den größten und mächtigsten Lebewesen der Erde. Aber sind sie auch gefährlich für Menschen?
Wale gehören zu den größten und mächtigsten Lebewesen der Erde. Aber sind sie auch gefährlich für Menschen? (Bild: ZDF und Julian Balducci / Gruppe)

Für alle, die noch mehr über die Hintergründe der Serie oder das Leben in unseren Meeren erfahren wollen, bietet das "ZDF" ein umfangreiches Begleitprogramm. Beispielsweise gibt es eine "Terra X"-Dokumentation über "Der Schwarm" (Erster Teil im "ZDF" am Montag, 6. März 2023, 21.45 Uhr/ in der ZDFmediathek ab Mittwoch, 22. Februar 2023, zweiter Teil im "ZDF" am Mittwoch, 8. März 2023, 21.45 Uhr/ in der ZDFmediathek ab Mittwoch, 1. März 2023) sowie ein Porträt über Autor Frank Schätzing (Im ZDF am Donnerstag, 9. März 2023, 0.40 Uhr/ in der ZDFmediathek ab Donnerstag, 16. Februar 2023).

Hier können Sie weiter gucken

Wer nach der ersten Folge heute am 06.03.23 um 20.15 Uhr sofort wissen will, wie es weiter geht, hat Glück, denn das "ZDF" zeigt immer zwei Folgen im Doppelpack. Folge drei und vier folgen allerdings erst morgen, am 07.03. um 20.15 Uhr, Folge fünf und sechs am 08.03. um 20.15 Uhr und die letzten beiden Folgen laufen schließlich am 09.03. ebenfalls zur Primetime um 20.15 Uhr.

Auch Binge-Watcher*innen kommen dank der ZDF-Mediathek "Der Schwarm" voll auf ihre Kosten: Die ersten sechs Folgen sind aktuell abrufbar, ab Mittwoch dem 08.03. gibt es online auch die letzten beiden Folgen zu sehen. Alle Folgen sind ein Jahr lang in der Mediathek abrufbar.

So beliebt ist die Serie schon

In der ZDF-Mediathek ist "Der Schwarm" so gut gestartet wie noch keine andere Streamingserie. Die erste Folge erreichte zwischen 22. Februar und 1. März 2,0 Millionen Sichtungen. Folge zwei wurde 1,5 Millionen Mal angeschaut. Folge drei erreichte 1,4 Millionen Views.

"'Der Schwarm' ist ein herausragendes Beispiel für innovatives fiktionales Fernsehen Made in Europe", zitierte das ZDF eine Rede seines Intendanten Norbert Himmler in Brüssel vor rund 350 Europapolitikern. "Die Verfilmung von 'Der Schwarm' zeigt: Mit den richtigen Partnern sind europäische Produktionen international wettbewerbsfähig."

Wird es eine Fortsetzung geben?

Regisseurin Barbara Eder hat im Interview mit "Kino.de" verraten, dass es bereits Ideen für eine mögliche Fortsetzung der Serie gibt. Auch einige Darsteller, wie Klaas Heufer-Umlauf oder Leonie Benesch scheinen nicht abgeneigt, aber zumindest aktuell gibt es keine offizielle Bestätigung einer zweiten Staffel. Es ist zu vermuten, dass zunächst abgewartet wird, wie die ersten Folgen beim Publikum ankommen.

Auch gibt es bei einer möglichen Fortsetzung einige Hürden, die überwunden werden müssten. So gäbe es beispielsweise keine Vorlage mehr, da die Handlung des Romans mit den ersten acht Folgen abgeschlossen ist. Weiter kann man natürlich auch die Kostenfrage nicht außer Acht lassen: Als teuerste ZDF-Produktion aller Zeiten muss "Der Schwarm" nun erst einmal beweisen, ob die Serie das Geld wirklich wert war - und ob es sich lohnt, noch einmal so viel für eine Fortsetzung zu investieren.

(mit dpa)

Im Video: Zusammenarbeit bei "Der Schwarm" - von Hitze, Sprachen und Superstars