"Friedensdemo" oder "Friedensschwurbler"? Wagenknecht spricht von 50.000 Protestierenden

Nach ihrem umstrittenen Manifest gegen Waffenlieferungen an die Ukraine haben die Linke Sahra Wagenknecht und die Altfeministin Alice Schwarzer mehr als 10.000 Menschen in Berlin versammelt.

Alice Schwarzer und Sahra bei der umstrittenen Friedensdemo in Berlin (Bild: Reuters)
Alice Schwarzer und Sahra bei der umstrittenen Friedensdemo in Berlin (Bild: Reuters)

Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht schreibt auf Twitter an diesem Samstag, dass "mehr als 50000 Menschen zu unserer Friedensdemo nach Berlin." gekommen seien. Und weiter: "Wir sind viele, das hat die Veranstaltung gezeigt. Ein herzliches Dankeschön an alle, die dabei waren!" Die Polizei schätzt die Zahl der Teilnehmenden, von denen einige russische Fahnen schwenkten, auf etwa 13.000.

Aufgerufen zu dem Protest hatten Sahra Wagenknecht und Altfeministin Alice Schwarzer, die gemeinsam in ihrem umstrittenen Manifest ein Ende der Waffenlieferungen für die Ukraine sowie Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau fordern. Mehr als 650.000 Personen haben die Petition zu dem Manifest inzwischen unterschrieben - darunter die Schauspielerin Hanna Schygulla und der CSU-Politiker Peter Gauweiler. Auf der Demo fordern viele den Rücktritt der Regierung und schreien "Baerbock weg". Am Vorabend hatten etwa 10.000 in Berlin an einer Solidaritätsdemo für die Ukraine teilgenommen.

"Friedensschwurbler"- "in die rechte Ecke gedrängt"

In seiner Kolumne im SPIEGEL bezeichnete Sascha Lobo diese Bewegung als "Friedensschwurbler" bezeichnet und damit eine enorme Diskussion auf in den sozialen Medien ausgelöst. Vizekanzler Robert Habeck von den Grünen sagte zu den Forderungen von Wagenknecht & Co.: "Wenn sich das durchsetzt, ist das eine Einladung an Putin, die nächsten Länder zu überfallen. An alle Irren dieser Welt, die Grenzen mit Waffengewalt zu verschieben." Viele Demonstrierende meinen aber, sie würden von der Regierung nicht verstanden und von den Medien "in die rechte Ecke gedrängt". Bei Linken und Rechten verbreitet ist offenbar die anti-amerikanische Haltung.

Auf der Demonstration in Berlin war laut dem Jüdischen Forum aber auch der verurteilte Holocaustleugner Nikolai Nerling. Laut Beobachtenden versuchten Organisator:innen, bekannte Neonazis u.a. Rechtsextreme von dem Protest auszuschließen. Doch Putin-Unterstützer waren viele dabei. Laut Journalist:innen vor Ort marschierten auch durchaus AfDler, Querdenker und Reichsbürger mit.

VIDEO: 10.000 Menschen bei Wagenknecht-Kundgebung in Berlin