"Fußball ist hier so was wie eine zweite Religion": Golineh Atai über Katar, die WM und den Klimawandel

Golineh Atai wurde am  8. Dezember 1974 in der iranischen Hauptstadt Teheran geboren. Als Redakteurin und Reporterin arbeitete sie zunächst für die ARD und den WDR. Zum 1. Januar 2022 wechselte sie zum ZDF und übernahm die Leitung des Studios in Kairo.  (Bild: ZDF / Jana Kay)
Golineh Atai wurde am 8. Dezember 1974 in der iranischen Hauptstadt Teheran geboren. Als Redakteurin und Reporterin arbeitete sie zunächst für die ARD und den WDR. Zum 1. Januar 2022 wechselte sie zum ZDF und übernahm die Leitung des Studios in Kairo. (Bild: ZDF / Jana Kay)

Vor dem Hintergrund der Fußball-WM in Katar bereist die Korrespondentin Golineh Atai für eine ZDF-Doku verschiedene arabische Wüstenstaaten. Im Interview spricht sie über die WM, die Bedeutung des Klimawandels und die Proteste im Iran.

Golineh Atai ist derzeit schwer beschäftigt: Anfang November berichtete die ZDF-Korrespondentin über die UN-Klimakonferenz in Scharm El-Scheich, Ägypten. Zuvor bereiste sie für die zweiteilige ZDF-Dokumentation "Arabiens Traum von der Zukunft" (Dienstag, 22. November, und Donnerstag, 24. November, jeweils um 22.45 Uhr, im ZDF) Saudi-Arabien, den Oman, Kuweit und die Vereinigten Arabischen Emirate. Inzwischen befindet sich die 47-Jährige in Katar, wo seit dem vergangenen Wochenende die wohl umstrittenste Fußball-Weltmeisterschaft aller Zeiten ausgetragen wird. Im Interview berichtet Golineh Atai über ihre Erfahrungen in den jeweiligen Ländern: Wie denken die weltweit größten Öl-Exporteure über den Klimawandel? Wie sieht der Arbeitsalltag als Reporterin aus? Und warum ist es ausgerechnet in Krisen- und Kriegsländern leichter, Menschen auf der Straße zu einem Interview zu bewegen? Am Ende spricht die gebürtige Iranerin über die derzeitigen Proteste in ihrem Heimatland, die ihrer Meinung nach, so schnell nicht enden werden.

teleschau: Derzeit befinden Sie sich in Ägypten, wo Sie für das ZDF von der Weltklimakonferenz berichten. Wie unterscheidet sich die Stimmung zu den vorherigen Treffen?

Golineh Atai: Ich bin seit einigen Tagen in Doha. Zuvor war ich noch in Scharm El-Scheich. Die Proteste, die normalerweise eine solche Veranstaltung prägen und die zahlenmäßig eher größer sind, waren in Scharm El-Scheich nur sehr gedämpft zu sehen. Die Stadt zu betreten und dort zu übernachten ist für viele Aktivisten kaum möglich gewesen. Außerdem fiel mir die ständige Überwachung auf: Ich habe in der Berichterstattung auch davon gesprochen, dass es wohl die überwachteste COP aller Zeiten ist. Wir haben bei verschiedenen Events gemerkt, dass wir selbst gefilmt wurden, das heißt, dass nicht näher identifizierte Personen, die so tun, als ob sie Nichtregierungsorganisationen oder dem Organisationsteam angehören, uns von allen Seiten aufnehmen. Wir haben auch Berichte darüber gehört, dass die deutsche Delegation überwacht worden ist, und gesehen, dass es gerade bei Events im deutschen Pavillon, bei denen es um Menschenrechte ging, Zwischenrufe und Störungen gegeben hat.

teleschau: Sind das Auswirkungen des Ukraine-Kriegs?

Atai: Nein, das ist der ägyptische Staat. Sie haben die Welt eingeladen und mussten damit rechnen, dass das Thema Menschenrechte zur Sprache kommt. Der deutsche Botschafter hat drei Menschenrechtler in die deutsche Botschaft eingeladen, damit sie auch an der COP teilnehmen, wenn ihnen die Präsenz vor Ort nicht möglich ist. Mit dieser Kritik musste Kairo, denke ich, erstmal lernen umzugehen, denn sie war international abgesprochen. Und noch was ist mir aufgefallen: In den Taxis gibt es Sicherheitskameras, die angeblich zu unserer Sicherheit eingerichtet wurden, aber wirklich alles dokumentieren, was ich mit einem Kollegen im Taxi austausche.

Auf ihrer Reise für die Dokumentation "Arabiens Traum von der Zukunft" (Dienstag, 22. November, und Donnerstag, 24. November, jeweils 22.45 Uhr, ZDF) trifft Golineh Atai einheimische Künstler wie Hisham Binjabi. (Bild: ZDF / Nadja Kölling)
Auf ihrer Reise für die Dokumentation "Arabiens Traum von der Zukunft" (Dienstag, 22. November, und Donnerstag, 24. November, jeweils 22.45 Uhr, ZDF) trifft Golineh Atai einheimische Künstler wie Hisham Binjabi. (Bild: ZDF / Nadja Kölling)

"Ägyptische Bauern sprechen bewusst vom 'Klimawandel'"

teleschau: Ein wichtiges Etappenziel, um den Klimawandel zu bremsen, wird sein, den Erdöl-Verbrauch drastisch zu reduzieren. Für Ihre Doku "Arabiens Traum von der Zukunft" sind Sie durch gerade die Länder gereist, die zu den weltweit größten Öl-Exporteuren zählen. Wie reagieren die Menschen vor Ort auf diese Entwicklung?

Atai: Während der ersten Monate meiner Arbeit in Kairo stellte ich fest, dass oft ägyptische oder nordsyrische Bauern bewusst vom "Klimawandel" sprechen. Umso neugieriger war ich dann, am Golf zu erfahren, ob dieses Wort dort auch unter Normalbürgern auftaucht. Allerdings musste ich feststellen, dass es erstaunlich wenig Bewusstsein dafür gibt, vielleicht etwas mehr in der jungen Bevölkerung, aber insgesamt eine gewisse Sorglosigkeit herrscht: "Alles ist vorhanden, der Staat garantiert mir meinen wirtschaftlichen Wohlstand, mir ist bewusst, dass ich dafür politische Freiheiten aufgegeben habe, aber es ist doch alles gut - ich muss meinen Lebenswandel nicht verändern."

teleschau: Gleichzeitig scheint sich die Region auf die Zeit nach der fossilen Energie vorzubereiten ...

Atai: Natürlich. Wir haben im größten Solarwärmekraftwerk der Welt in Dubai gedreht. Das ist eine strategische Investition, um zu zeigen: Wir können euch mittelfristig mit dem begehrten grünen Wasserstoff beliefern. In der Doku habe ich einen saudischen Energie-Experten gefragt: Kann ich die Bemühungen um den Energiewandel ernst nehmen oder muss ich davon ausgehen, dass sie eigentlich bis zum letzten Tropfen Öl noch drillen werden? Er lächelte mich an und sagte: "Natürlich werden wir bis zum letzten Tropfen Öl drillen." (lacht) Warum dann eigentlich diese Rieseninvestitionen in eine Zukunftsstadt wie Neom? Darauf antwortete er: "Na ja, wir brauchen neue Projekte. Unsere Bevölkerung wächst. Wir müssen die Menschen unterbringen, dafür ist Neom da." Und dann fing er an, sich über Greta Thunberg lustig zu machen und unser Verhalten gegenüber Russland scharf zu kritisieren. Der Gaspreisdeckel sei fatal, unsere Abkehr von Russland auch - das gehe alles in die falsche Richtung.

Die Immobilienmaklerin Asita Krause zeigt Golineh Atai eine Villa auf der künstlichen Inselgruppe "The Palm" in Dubai. (Bild: ZDF / Nadja Kölling)
Die Immobilienmaklerin Asita Krause zeigt Golineh Atai eine Villa auf der künstlichen Inselgruppe "The Palm" in Dubai. (Bild: ZDF / Nadja Kölling)

"Die moralischen Dilemmas werden erhalten bleiben"

teleschau: Ist es vor diesem Hintergrund sinnvoll, nach Russland nun auf arabische Energielieferanten zu setzen?

Atai: Das ist ein Paradoxon: Natürlich haben sie Sonne, Wind und Platz im Überfluss und deswegen unschlagbar billige grüne Energie. Deswegen ergibt das schon Sinn. Andererseits sind es autoritäre Staaten. Wie Wirtschaftsminister Robert Habeck so schön sagte: Man möchte nicht dabei zuschauen, wie die Wurst entsteht. Wir müssen überlegen: Wie können wir es so schnell wie möglich schaffen, zu sauberer Energie zu gelangen? Die moralischen Dilemmas werden erhalten bleiben. Trotzdem sehe ich Russland immer noch etwas anders als die Länder am Golf.

teleschau: Sie sprechen von der Planstadt Neom, die aufgrund ihrer Form auch als "The Line" bekannt ist. Wie realistisch ist dieses Vorhaben?

Atai: Das ist eine total futuristische Geschichte, die schon auf dem Papier Erstaunen auslöst. Wir wollten gerne da drehen - aber uns wurde keine Drehgenehmigung erteilt. Von verschiedenen Seiten hörten wir, dass dort noch kaum etwas steht. Wir hörten von fehlender Planung und Finanzierungsbedenken. Das konnte ich vor Ort nicht überprüfen im Gespräch mit Verantwortlichen. Außer bunten Werbefilmen sehe ich noch nichts dort, ist das Projekt immer noch auf dem Papier.

Seit Januar 2022 ist Golineh Atai die Leiterin des ZDF-Studios in Kairo. Für ihre zweiteilige Dokumentation bereist sie nun unter anderem den Oman.  (Bild: ZDF / Nadja Kölling)
Seit Januar 2022 ist Golineh Atai die Leiterin des ZDF-Studios in Kairo. Für ihre zweiteilige Dokumentation bereist sie nun unter anderem den Oman. (Bild: ZDF / Nadja Kölling)

"Die Menschen in der Golfregion sind gegenüber Medien sehr verschlossen"

teleschau: Für die Doku reisten Sie durch Länder, in denen fehlende Presse- und Meinungsfreiheit immer wieder diskutiert werden. Wie muss man sich den Berufsalltag als deutsche Reporterin in Arabien vorstellen?

Atai: Es ist unterschiedlich: Im Irak kann ich eine größere Offenheit vor der Kamera erwarten als in der Golfregion. In der Golfregion sind die Menschen insgesamt verschlossener. Es ist nicht üblich, die Menschen - gerade Frauen - auf der Straße anzusprechen und nach ihrer Meinung zu fragen. Und es ist nicht üblich, die Menschen geradeheraus und direkt nach Kritik an ihrem Herrscherhaus zu fragen. Das heißt, ich musste mich während der Dreharbeiten immer erst vortasten. Wäre ich mit der Tür ins Haus gefallen, hätten die Menschen den Kontakt wohl gleich abgebrochen. In Katar hatten wir vor kurzem auch das Problem, dass die Menschen, die wir auf der Straße ansprachen, sagten: "Was stellen Sie sich vor? Ich bin eine katarische Frau, ich sage nicht einfach etwas vor der Kamera." (lacht) Es entspricht nicht der Ehrvorstellung hierzulande, einfach vor die Kamera zu gehen. Ähnliches haben wir auch gemerkt, als wir in Saudi-Arabien am Nationalfeiertag gedreht haben. Viele Familien haben gesagt: "Bitte zeigen Sie mich und meine Kinder nicht!" Diejenigen, die wir gefilmt haben, hatten weniger Berührungsängste, weil sie zweisprachig aufgewachsen sind oder einen Teil ihres Lebens in westlichen Ländern verbracht haben.

teleschau: Wie erklären Sie sich diese Unterschiede zwischen der Golfregion und Ländern wie Ägypten oder dem Irak?

Atai: Die Menschen in der Golfregion sind gegenüber Medien sehr verschlossen. Auf den ersten Blick - wir hatten auch sehr herzliche Begegnungen. Insgesamt interessiert es sie auch nicht, was der Rest der Welt über sie denkt. Sie sind ihren Königshäusern gegenüber mehrheitlich sehr loyal eingestellt. Sie akzeptieren den sogenannten Gesellschaftsvertrag, also die Garantie des Wohlstands im Gegenzug zur Aufgabe von politischen Rechten. Ich glaube, wenn ein ausländischer Journalist das infrage stellt, empfinden sie das als Affront. In anderen Ländern unseres Berichtsgebiets ist diese Identifizierung der Gesellschaft mit der Staatsgewalt nicht so gegeben, auch weil es Krisen- und Kriegsländer sind. Deshalb kann man mehr Kritik heraushören. Insgesamt kommt es aber auch selten vor, dass wir am Golf drehen, weil es insgesamt schwierig ist, Drehgenehmigungen oder Ansprechpartner zu bekommen.

Im Oman besucht Golineh Atai eine Weihrauchhändlerin. (Bild: ZDF / Nadja Kölling)
Im Oman besucht Golineh Atai eine Weihrauchhändlerin. (Bild: ZDF / Nadja Kölling)

"Fußball ist hier sowas wie eine zweite Religion"

teleschau: Die Doku steht im Zusammenhang mit der WM in Katar. Das Land selbst besuchen Sie allerdings nicht. Warum?

Atai: Über Katar hat es die Doku von Jochen Breyer und andere Sonderanstrengungen gegeben. Wir haben bewusst die Nachbarländer ausgesucht, weil sie durch die Beherbergung von Fans mit involviert sind. Außerdem ist es eine für das deutsche Fernsehpublikum doch relativ unbekannte Region. Vielleicht kennen manche Dubai vom Strandurlaub, mit der Bevölkerung kommen jedoch die wenigsten in Berührung. Saudi-Arabien gehört immer noch zu den lichten Flecken auf unserer mentalen Landkarte. In unserer Berichterstattung kommen diese Regionen kaum vor, weil es schwierig ist, über bestimmte Phänomene zu berichten. Man kann es eigentlich nur mit drei, vier Zeilen machen, aber nicht mit Bildern. Und weil vor den Kulissen relativ wenig passiert: Es gibt wenige Protestbewegungen.

teleschau: Viele rufen dieser Tage zum Boykott der WM auf. Bringt das überhaupt etwas?

Atai: Ich persönlich denke nicht, dass es etwas bringt. Wenn wir aus unserer Brille die Vorgänge beobachten, können wir natürlich sagen: Wir schauen nicht hin. Aber ein großer Teil der Welt nimmt gerne an diesem Theater teil und empfindet viel Vorfreude in der Bevölkerung. Allein in der arabischen Region herrscht sehr viel Vorfreude. Fußball ist hier so was wie eine zweite Religion, eine Identität - und gerade für die ärmeren Teile der Bevölkerung eine beliebte Freizeitaktivität, auch in Krisenländern. Man sucht sich schon als Kind eine europäische Lieblingsmannschaft aus. Und wenn dann die Spieler dieser Lieblingsmannschaft in der Region sind, fährt man vielleicht selbst nicht hin, weil man es sich nicht leisten kann, aber man fühlt sich denen emotional noch näher. Ich glaube, diese Seite der Medaille sollten wir auch betrachten. Bei aller berechtigten Kritik ist es nämlich genauso wichtig zu wissen, was das Lebensgefühl dieser Länder ausmacht. Wir hören hier: "Wir sind stolz darauf, dass das Turnier hier stattfindet! Endlich werden wir von der Welt gesehen!" Es braucht also ein gutes Maß an völlig berechtigter Kritik und dem Wissen, dass es die erste WM in diesem Kulturraum ist.

"Wir müssen uns auf eine längere Phase von Protesten einstellen"

teleschau: Sie sind gebürtige Iranerin. Derzeit twittern Sie täglich Einblicke in die dortigen Proteste. Wie ist Ihre Einschätzung: Könnten die Demonstranten bald gewinnen, wie es Berichte über fliehende Sicherheitskräfte andeuten?

Atai: Nein, das denke ich nicht. Wir müssen uns auf eine längere Phase von Protesten einstellen. Es kann durchaus sein, dass die Proteste eine Zeitlang zum Erliegen kommen, dann wieder aufflammen und wieder zum Erliegen kommen. Ein Phänomen, das wir seit 2017 beobachten können, ist, dass sich die Abstände zwischen den Protesten verringern. Insofern rechne ich nicht damit, dass es übermorgen zu einem Umsturz des Regimes kommt. Natürlich werden die Sicherheitskräfte Ermüdungserscheinungen zeigen. Es wird ja überall im Land protestiert. Wir hören, dass irakische Milizen und sogar Kinder aus verarmten Schichten bei der Niederschlagung der Proteste eingesetzt werden sollen. Das zeigt, dass das Regime ans Limit gepusht wird. Und das ist etwas, das wir ernst nehmen und sehr genau verfolgen müssen. Es hat seine Legitimationsbasis weitgehend verloren.

teleschau: Könnten die Proteste auch auf andere muslimisch geprägte Länder überschwappen?

Atai: Überschwappen weiß ich nicht. Aber ich sehe ein großes Interesse einmal seitens der Frauen in Afghanistan, die diese Proteste genau beobachten. Und im Irak. Ich bin kürzlich zehn Tage lang vom Südirak in den Nordirak gefahren und habe da festgestellt, wie emsig viele Irakerinnen und Iraker die Proteste im Iran in den sozialen Netzwerken verfolgen und welche Hoffnungen sie damit verbinden, weil sie wissen: Wenn es zu einer Schwächung des Regimes im Iran kommt, bedeutet das für sie, dass im Gegenzug der Griff des Irans auf den Irak abschwächt. Und das ist etwas, das sich die Iraker sehnlichst wünschen. Dass es einen echten starken Staat gibt, der ihre Interessen vertritt und nicht den Interessen des iranischen Regimes ausgeliefert ist.

teleschau: Als gebürtige Iranerin und langjährige Russland-Korrespondentin für die ARD waren oder sind alle großen Krisen, die die Öffentlichkeit derzeit beschäftigen, Teil Ihres täglichen Lebens. Wie schaffen Sie es die Zuversicht nicht zu verlieren?

Atai: Es hilft mir, dass ich grenzübergreifend arbeite: Ich konzentriere mich nicht nur auf ein Land oder eine Region, sondern kann verschiedene Regionen und oft ähnliche Entwicklungen und Systeme beobachten. Dadurch kann ich vielleicht auch Zusammenhänge herstellen und immer wieder die gleichen Ursachen für Proteste, Krisen, Kriege feststellen. Wenn ich mich nur mit einer Region beschäftigen würde, hätte ich, glaube ich, einen engeren Blick. Das Verständnis der arabischen Welt hilft mir bei der Einordnung der Vorgänge im Iran, und das Verständnis, wie mit der russischen Zivilgesellschaft in den zurückliegenden Jahren umgegangen wurde, hilft mir, autoritäre Mechanismen zu erkennen, die auch in anderen Ländern eingesetzt werden: Wie lernen autoritäre Länder voneinander? Wie unterstützen sie sich? Zum Beispiel haben wir gehört, dass Russland Expertise und Hilfe angeboten hat bei der Niederschlagung der iranischen Proteste. Diese Fähigkeit, Dinge in einem größeren Zusammenhang zu sehen, hilft mir auch, Bilder emotional zu bewältigen.