Gündogan: Auch der Kapitän "muss sich beweisen"
Für Ilkay Gündogan ist sein Kapitänsamt nicht gleichbedeutend mit einer Startelfgarantie in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. "Ich glaube, dass der moderne Fußball nicht mehr so gestrickt ist, dass man sagt: 'Der Kapitän muss immer spielen!'", sagte der Spielführer der DFB-Auswahl im deutschen EM-Quartier in Herzogenaurach.
Für derartige Sicherheiten sei "die Leistungsdichte einfach zu hoch", außerdem verfüge Bundestrainer Julian Nagelsmann über "extrem viele tolle Fußballer". Entsprechend "muss man sich auch als Kapitän immer wieder aufs Neue beweisen und dem Trainer das Gefühl geben, dass man zu 100 Prozent startklar ist", führte der 33-Jährige aus.
Der Rest seien mannschaftstaktische Überlegungen des Coaches. "Es geht ja oft auch darum, die richtige Konstellation zu finden und nicht darum, wer als individueller Spieler gerade am besten drauf ist", sagte Gündogan und betonte: "Es muss auch auf dem Platz harmonieren miteinander."
Der Profi des FC Barcelona ist im "magischen" Offensivdreieck als Zehner und Verbindungsspieler zwischen den "Zauberfüßen" Jamal Musiala und Florian Wirtz vorgesehen. "Die können mit dem Ball alles, schauen aber vielleicht nicht so gegen den Ball um sich herum", sagte Gündogan dem SID: "Das gilt es zu ordnen und den Jungs die richtigen Dinge mit auf den Weg zu geben."
Dabei sieht sich "Ordner" Gündogan als Anker für die beiden deutlich jüngeren Nebenleute. "Sie müssen sich darauf verlassen können, dass ich da bin, egal was auf dem Platz passiert. Damit sie frei und sicher agieren können."