Gaby Köster: Lieber keine Beziehung als eine schlechte

Vor 16 Jahren änderte sich das Leben von Gaby Köster (62) mit einem Schlag. Buchstäblich, denn die Schauspielerin und Komikerin ('Ritas Welt') erlitt mit Mitte 40 einen Schlaganfall, ist seither halbseitig gelähmt und auf einen Rollstuhl angewiesen. Ihren Alltag meistert sie als Single, aber um das zu ändern, würde sie keine faulen Kompromisse eingehen.

Lieber Single als unglücklich

Ihre Situation beschreibt Gaby wie immer schonungslos ehrlich: "Ich bin in meiner Situation wie ein Hund aus dem Tierheim - schwer vermittelbar. Wer mit mir zusammen sein will, muss eine Menge Humor mitbringen. Außerdem bin ich eine ziemliche Chaotin. Da vergeht vielen die Lust", sagte sie zu 'Bild'. Aber davon lässt sie sich nicht runterziehen: "Ich bin ein Anhänger des Satzes: Das Beste kommt erst noch. Da warte ich drauf. Aber ich brauche nicht auf Biegen und Brechen einen Freund oder einen Partner. Ich vermisse da nichts." Und schließlich sei bei so manchem Paar nicht alles Gold, was glänzt: "Viele Paare tun immer so, als wäre alles super, aber wenn man hinter die Kulissen schaut, ist alles ganz anders. Ehe ich in so etwas lande, bleibe ich lieber allein mit meinen zwei Tierheim-Hunden und meiner Mutter. Das ist auch ein erfülltes Leben", erklärte die Kölnerin.

Gaby Köster dankt ihrer Mutter

Gaby Köster bekommt täglich Besuch von ihrer 85 Jahre alten Mutter, und das trotz schmerzhafter Gelenkarthrose: "Es ist schwierig für meine Mama. Aber trotzdem kommt sie jeden Tag bei mir vorbei. Ich sehe, wie sie sich abmüht, und sage, sie soll zu Hause bleiben. Dann antwortet sie: 'Kind, ich muss mich bewegen, sonst roste ich total ein.'" Der Schicksalsschlag hat die Komikerin dazu gebracht, sich intensiver mit Spiritualität und alternativen Therapien zu befassen und das Buch 'Meine Energiewende' zu schreiben - das habe sie schon immer interessiert, "aber dieser drecksdrisselige Schlaganfall hat mich all den verschiedenen spirituellen Themen wie Heilsteinen, Tarotkarten, Aura Soma, Chakren-Behandlungen noch mal viel näher gebracht", wie sie 'Bunte' sagte. Und während ihr absolut klar sei, dass sie "ohne die moderne Schulmedizin nicht so leben würde wie heute", sei es ihre Überzeugung, dass "die Spiritualität das Leben erleichtern und aus kurzzeitiger Zufriedenheit ein tieferes Lebensglück machen kann". Gleichzeitig hält Gaby Köster an ihrem größten Wunsch fest: "Ich gebe einfach die Hoffnung nicht auf, dass sich nicht doch noch etwas gesundheitlich verbessert und ich irgendwann wieder laufen kann."

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