Gastro-Kritiken - Das sind unsere Restaurants des Jahres in Köln

Burger, Streetfood für Feinschmecker oder das klassische Gourmet-Menü: In diesen Kölner Restaurants hat es 2015 besonders gut geschmeckt.

Kann ein Kartoffel-Gurken-Salat glücklich machen? Ja, und wie! Wenn er von Michael Scherz zubereitet wird, der zeigt, wie aus vermeintlich einfachen, aber hochwertigen Zutaten Gerichte entstehen, die glücklich machen. Scherz’ Können und Kreativität sind der Grund, warum wir sein Haus zum „Kölner Restaurant des Jahres“ ausrufen. „Grande Milano“ schließt nach Tod des Inhabers Für die Gastronomie der Stadt gab es 2015 aber auch Nachrichten, die kein Grund zur Freude gaben: „Grande Milano“-Chefkoch und Inhaber Alessandro Minotti, ein Pionier der feinen, norditalienischen Küche in Köln verstarb, nach 30 Jahren wurde das Restaurant geschlossen. Minottis Risotto mit Alba-Trüffeln zählte zu den absoluten Musst-Eats. Das „Grande Milano“ wird fehlen, ebenso wie „La Poêle d’Or“ und „Bistrot B“ von Sternekoch Jean-Claude Bado. Bedauerlich bei aktuellen Akteuren der Top-Gastronomie: Das hoffnungsvoll mit veganem Menü neu gestartete Restaurant des „Rotonda Business Clubs“ ist kulinarisch zurückgerudert; „Zur Tant“ hat die Chance zur eigenen Neuerfindung durch den Wechsel in der Küche bisher nicht genutzt. Edles Streetfood boomt Vom Teller auf die Hand – so könnte man den Wandel der kulinarischen Szene beschreiben. Edles Streetfood boomt. Kaum eine Woche, in der nicht irgendwo in Köln ein neuer Burgerladen aufmacht. Auch gegrillt wird mehr denn je. Das Leben als Restaurateur mit à la carte ist nicht einfacher geworden, ganz im Gegenteil: Bürokratische Hürden wie Dokumentationen und Arbeitszeitbeschränkungen treffen das Gewerbe hart, viele strichen den Mittagstisch. Selbst Deutschlands bestes Restaurant, das „Vendôme“ in Bensberg, hat mittags nur noch am Wochenende auf. Dazu kommt, dass in Küche wie Service gute Arbeitskräfte rar geworden sind. „Ox & Klee“ erhält einen Michelin-Stern Früher war es fraglos leichter, in Deutschland ein Restaurant zu führen – umso größer der Respekt vor denen, die es heutzutage erfolgreich schaffen. Mit dem „Ox & Klee“ wurde sogar einem weiteren Kölner Haus ein Michelin-Stern verliehen – für eine Großstadt sind es insgesamt aber immer noch zu wenige. Im Vergleich zu Berlin, Hamburg, ja sogar gegenüber dem eher verschnarchten München und Düsseldorf hängt Köln kulinarisch hinterher. Neugründungen und Innovationen sind selten, dabei isst der Kölner gerne und durchaus auch gut. Zwei spezielle Erwähnungen zum Schluss: Die merkwürdigste Dependance des Jahres unterhält das großartige „Pure White“, dessen „Pure White Food Club“ um die Ecke liegt und sehr Ähnliches bietet. Den schrulligsten Restaurantname des Jahres hat sich der ehemalige „Fette Kuh“-Macher Stuart Barlow ausgedacht: „Dicker Hund“. Als Nächstes folgt sicher die „Mopsige Maus“. Mehr zum Restaurant des Jahres erfahren Sie auf der nächsten Seite. Restaurant des Jahres: „Scherz“ Aufgabe der Spitzenköche, auch der im Streetfood, wird immer mehr, gute, möglichst regionale Zutaten zu finden und deren Herkunft auf der Karte zu dokumentieren. Der Gast möchte heutzutage wissen, wo vor allem Fleisch und Fisch herkommen. Michael Scherz kocht in seinem Restaurant österreichisch, bezieht aber auch vieles regional, wie zum Beispiel „Weinbergschnecken von Frau Dickel aus Moers“. Scherz legt extremen Wert auf die Grundprodukte, da steht die Qualität über allem. Das überragende Backhendl stammt vom Label Rouge Freiland Huhn, das Kalb des idealtypischen Wiener Schnitzels von der Rinderrasse Blonde d’Aquitaine aus dem Baskenland. Den Titel „Restaurant des Jahres“ erhält das „Scherz“ ...Den ganzen Artikel lesen Sie hier.