Gedenkfeier in Halle für Schauspieler Peter Sodann

Peter Sodann vor seiner langjährigen Wirkungsstätte, dem Neuen Theater in Halle. (Bild: imago/Felix Abraham)
Peter Sodann vor seiner langjährigen Wirkungsstätte, dem Neuen Theater in Halle. (Bild: imago/Felix Abraham)

Knapp zwei Monate nach seinem Tod am 5. April wurde am gestrigen 1. Juni auf einer großen Gedenkfeier in Halle an das Leben und Wirken des Schauspielers und Theatermachers Peter Sodann (1936-2024) erinnert. Zu der Veranstaltung im Neuen Theater, der langjährigen Wirkungsstätte Sodanns, kamen viele Schauspielkollegen, Kulturschaffende und Politiker zusammen, um dem Ehrenbürger der Stadt eine letzte Ehre zu erweisen.

Gesamtdeutscher Ruhm als "Tatort"-Kommissar Ehrlicher

Bereits zu DDR-Zeiten hatte der später unter anderem durch seine Rolle als "Tatort"-Kommissar Bruno Ehrlicher bekannte Schauspiel-Star das Kulturleben der sächsischen Stadt entscheidend mitgeprägt. Als sein größtes Vermächtnis gilt die dortige "Kulturinsel Halle", die Sodann in den 1980er-Jahren als Schauspieldirektor des Landestheaters Halle etablierte und mit Leben füllte.

Theatermacher mit Humor und Persönlichkeit

Die Gedenkveranstaltung war zugleich eine letzte Geburtstagsfeier für den beliebten Schauspieler, Regisseur und Theaterintendanten - an dem Tag wäre Sodann 88 Jahre alt geworden.

Durch die gut besuchte Veranstaltung führte Matthias Brenner (66), der ehemalige Intendant des Neuen Theaters, der mit der Schauspiellegende lange zusammenarbeitete. In seiner Rede bezeichnete er die Zusammenkunft als "Gedenkfest" und legte den Fokus auf die schillernde und streitbare Persönlichkeit Sodanns, die eine Zusammenarbeit mit ihm stets zu einem besonderen Erlebnis gemacht habe. "Ich hatte gerne mit ihm Ärger, ich hatte gerne mit ihm Freude und Spaß, denn es war immer Inspiration", so Brenner.

Würdigung eines "geradlinigen und aufrechten Demokraten"

Sachsen-Anhalts Kulturstaatssekretär Sebastian Putz (49) ergänzte in seiner Rede: "Peter Sodann vertrat seine Überzeugungen auch als politisch aktiver Mensch und verstand sich als Ostdeutscher mit linkem Bewusstsein - dies unabhängig davon, ob er mit seinen Positionen Widerspruch erntete und polarisierte."

Es sei für das ganze Land ein großer Verlust, dass die Stimme "dieses geradlinigen und aufrechten Demokraten, mit seiner eigenen und pointierten Form der Einmischung, in diesen aufgewühlten und bewegten Zeiten nicht mehr vernehmbar" sei.