Gelage an der Hotelbar bis spätnachts: Jogi Löw unterbrach WM-Party im Schlafanzug

Partycrasher Jogi Löw kannte bei der WM 2014 kein Pardon. (Bild: Getty Images / Clive Rose)
Partycrasher Jogi Löw kannte bei der WM 2014 kein Pardon. (Bild: Getty Images / Clive Rose)

Bastian Schweinsteigers Kampfgeist im WM-Finale 2014 ging für immer in die Fußball-Geschichtsbücher ein. In einem ARD-Podcast hat die Kickerlegende nun verraten, welcher DFB-Kollege es ihm übelnahm, dass er sich im Finale nicht auswechseln ließ. Außerdem teilte Jogi Löw eine witzige Party-Anekdote.

Egal ob eine Platzwunde unter dem Auge oder harte Fouls der argentinischen Gegenspieler, im WM-Finale 2014 konnte Bastian Schweinsteiger aufhalten. Obwohl der Mittelfeldantreiber am Ende kaum mehr laufen konnte, spielte er 120 Minuten durch - und avancierte zur Symbolfigur des historischen Triumphs. "Er hat alles dafür gegeben, dass wir Weltmeister werden", bestätigt der damalige DFB-Physiotherapeut Christian Huhn im ARD-Podcast "Wir Weltmeister. Auf der Suche nach 2014".

Leidtragender von Schweinsteigers Durchhaltevermögen war damals ein anderer Nationalspieler: Kevin Großkreutz. "Basti war nicht zu bremsen, nicht zu bändigen, trotz seiner Wunde", erinnert sich Jogi Löw, der bereits die Auswechslung vorbereitet hatte. Doch Schweinsteiger ging schwer lädiert zurück aufs Feld. "Er war natürlich sauer, dass er nicht eingewechselt worden ist im Finale", denkt der Mittelfeldmann zurück - und witzelt: "Ich habe unsere ganze Nation davor geschützt, dass Kevin Großkreutz auf der Sechs spielt."

Zwar sei Großkreutz damals der "Unsauberste von allen" im Team gewesen, wie Bastian Schweinsteiger erklärt, doch für den Teamgeist sei der Dortmunder ungemein wichtig gewesen: "Kevin war weltklasse in der Zeit."

Bastian Schweinsteiger (links, mit Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt) musste beim WM-Finale 2014 mächtig einstecken. (Bild: Getty Images / Robert Cianflone)
Bastian Schweinsteiger (links, mit Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt) musste beim WM-Finale 2014 mächtig einstecken. (Bild: Getty Images / Robert Cianflone)

Finalheld Bastian Schweinsteiger: Ausgerechnet mit ihm feierte er den WM-Titel 2014 auf Ibiza

Großkreutz und Schweinsteiger mischten auch bei einer spontanen Party mit, die einige der Nationalspieler nach dem Sieg im ersten Gruppenspiel gegen Portugal an der Hotelbar feierten. "Um eins oder halb zwei habe ich immer noch Musik gehört an der Bar", beschreibt Trainer Jogi Löw die Aktivitäten der nächtlichen Unruhestifter. Und der damalige Bundestrainer fackelte nicht lange: "Ich habe mich von der Seite angeschlichen. Ich bin, ich glaube sogar im Schlafanzug, runter und habe den Stecker gezogen von der Anlage."

Apropos Party: Während sich Jogi Löw nach dem WM-Triumph mit dunklen Gedanken quälte, verbrachte Bastian Schweinsteiger einen Partyurlaub auf Ibiza: "Du wirst nicht jeden Tag Weltmeister." Auf der Partyinsel kam es dann zu einer überraschenden Begegnung auf einer Feier. Ausgerechnet Brasiliens Dribbelkönig Neymar - wenige Tage zuvor hatte Schweinsteigers Deutschland den Gastgeber mit 7:1 besiegt - war vor Ort. "Auf einmal kommt er, gibt mir ein brasilianisches Trikot von ihm und unterzeichnet es. Das habe ich mir dann angezogen und dann haben wir gemeinsam gefeiert", erinnert sich Schweinsteiger im Podcast.