Gesine Cukrowski: "Die Diagnose war ein Weltuntergang"

So manchen Schicksalsschlag musste Gesine Cukrowski schon verarbeiten. Wie die Schauspielerin das gemacht hat, erklärt sie im Interview.

Seit 14 Jahren sind Schauspielerin Gesine Cukrowski, die am morgigen Donnerstag ihren 46. Geburtstag feiert, und Drehbuchautor Michael Helfrich (50) ein Paar. Einen Trauschein brauchen die beiden dafür nicht, die schwerste Zeit hatten sie ohnehin ganz am Anfang der Beziehung. "Michael und ich waren gerade mal vier Monate zusammen, als er die Diagnose bekam, dass er wegen eines schlimmen Herzfehlers nur noch drei Monate zu leben habe", erinnert sich die Schauspielerin ("Zwischen heute und morgen") im Interview mit der Zeitschrift "Bunte".

Die Diagnose hatte die beiden damals wie einen "Keulenschlag mitten in der größten Verliebtheit" getroffen. "Es war ein Weltuntergang." Da die Künstlerin damals vor der Kamera stand, musste sie Beruhigungsspritzen bekommen, "weil ich sonst durchgedreht wäre". Glücklicherweise dauerte der Albtraum für das Paar nur eine Woche lang, dann nämlich stellte sich heraus, dass "die Klinik eine Fehldiagnose gestellt hatte".

Diese Erfahrung sei so "lebensverändernd und massiv" gewesen, dass die beiden fortan ihr "Leben nur noch in der Gegenwart leben wollten", so Cukrowski, "wir schieben nichts auf". Auch deswegen sei sie damals so schnell schwanger geworden, wie sie sagt. Die gemeinsame Tochter Lina (13) "ist das schönste Zeichen unserer großen Liebe".

Ebenfalls aus Liebe ist die Familie 2012 um eine weitere Person angewachsen. Nach dem Tod der Mutter, Schauspielerin Susanne Lothar ("Staub auf unseren Herzen"), übernahmen Cukrowski und ihr Lebensgefährte die Vormundschaft für deren Tochter Sophie Mühe (19). Der Vater, Filmstar Ulrich Mühe ("Das Leben der Anderen"), war bereits 2007 gestorben. Während der fast zehnjährigen Dreharbeiten zur TV-Serie "Der letzte zeuge" (ZDF) hatte sich eine enge Freundschaft zwischen den Filmemachern entwickelt - und so war es "eine Selbstverständlichkeit", sich um das Mädchen zu kümmern.

"Wenn jemand Hilfe braucht, helfe ich", sagt die gebürtige Berlinerin im Interview weiter. Das bezieht sich auch auf ihr Engagement in der Organisation "Findelbaby", die sich dafür einsetzt, dass Kinder nach der Geburt nicht zur Adoption freigegeben werden und deren Vorsitzende sie ist. Wenn auf dem Notruftelefon ein Anruf in Berlin oder Brandenburg eingeht und die Schauspielerin in der Nähe ist, begleite sie die Frauen selber zur Geburt ins Krankenhaus und unterstütze sie auch danach weiter, erzählt die Künstlerin mit dem großen Herzen.