Goldener Bär der Berlinale geht an Raubkunst-Doku «Dahomey»
Mati Diop begleitet die Rückgabe von aus Afrika geraubten Kunstschätzen. Dafür erhält die Regisseurin mit senegalesischen Wurzeln nun den wichtigsten Preis der Berlinale.
Berlin (dpa) - Der Dokumentarfilm «Dahomey» von der in Frankreich geborenen Regisseurin Mati Diop hat den Goldenen Bären der Berlinale gewonnen. Das gab die Jury am Samstagabend in Berlin bekannt. Die Filmemacherin mit senegalesischen Wurzeln setzt sich mit der Rückgabe von aus Afrika geraubten Kunstschätzen auseinander.
Diop begleitet in «Dahomey» 26 Statuen auf der Reise aus Frankreich in ihr Ursprungsland, dem heutigen Benin. Der experimentelle Dokufilm fesselt mit poetischen Passagen - zum Beispiel spricht mehrmals einer der Kunst-Raubschätze aus dem Off.
Der deutsche Regisseur Matthias Glasner erhielt einen Silbernen Bären für das Drehbuch seines Dramas «Sterben» – die einzige Auszeichnung im Wettbewerb für Deutschland.
Der Große Preis der Jury ging in diesem Jahr nach Südkorea. Die Jury zeichnete das skurrile Kammerspiel «Yeohaengjaui pilyo» («A Traveler's Needs») des südkoreanischen Regie-Veteranen Hong Sangsoo mit Isabelle Huppert in der Hauptrolle aus. Der rumänisch-US-amerikanische Schauspieler Sebastian Stan erhielt einen Silbernen Bären für die beste schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle in der Tragikomödie «A Different Man».
Der Preis für die beste Nebenrolle ging an die Britin Emily Watson in dem irisch-belgischen Drama «Small Things Like These». Den Preis der Jury gewann die Science-Fiction-Parodie «L’Empire». Der Dominikaner Nelson Carlos De Los Santos Arias gewann für den Experimentalfilm «Pepe» über ein totes Nilpferd in Kolumbien den Silbernen Bär für die beste Regie.
Für eine herausragende künstlerische Leistung wurde der österreichische Kameramann Martin Gschlacht mit einem Silbernen Bären geehrt. Er erhielt den Preis für seine Arbeit am morbiden Historiendrama «Des Teufels Bad».