Wende in umstrittener Olympia-Frage perfekt
Grünes Licht für den umstrittenen Neubau einer Strecke für die Schlittenwettbewerbe bei den Olympischen Winterspielen 2026 in Cortina d‘Ampezzo: Die italienische Regierung in Rom gab am Freitag bekannt, dass SIMICO, die für Infrastrukturprojekte im Zusammenhang mit den Spielen zuständige Gesellschaft, den Auftrag an das Bauunternehmen Pizzarotti erteilt habe.
Der Neubau des Eiskanals, gegen den sich das Internationale Olympische Komitee (IOC) ausgesprochen hatte, soll 81,6 Millionen Euro kosten und bis März 2025 fertiggestellt werden. "Diese Entscheidung setzt ein klares Zeichen und zeugt von der Entschlossenheit dieser Regierung, alle Arbeiten für die Spiele auf bestmögliche Weise und in Italien durchzuführen", sagten Infrastrukturminister Matteo Salvini und Sportminister Andrea Abodi.
Das IOC hatte verlauten lassen, dass man "fest davon überzeugt" sei, "dass die derzeitige Anzahl an Wintersportzentren weltweit für die derzeitige Anzahl an Athleten und Wettkämpfen in den betreffenden Sportarten ausreiche", wie ein IOC-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP mitteilte.
Rolle rückwärts
Das Projekt war eigentlich schon abgeschrieben. Giovanni Malago, Präsident des italienischen Olympischen Komitees CONI, hatte im Oktober das Aus für einen Neubau in Italien verkündet. Damit wäre erstmals in der Geschichte der Winterspiele ein Wettbewerb außerhalb des eigentlichen Gastgeberlandes ausgetragen worden.
Der rechtsnationalistische Regierung des Landes um die postfaschistische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni war dieses Szenario allerdings offensichtlich peinlich, sie drängte auf eine inländische Lösung. Zuletzt waren unter anderem Bahnen in Österreich, der Schweiz und Deutschland als Alternativen ins Spiel gekommen.
Auf der neuen Bahn sollen während der Olympischen sowie Paralympischen Spielen die Wettbewerbe im Bob, Skeleton und Rodeln stattfinden. Gebaut werden soll der Eiskanal bis Mitte November 2024, die Wettkampftests sollen im Januar und Februar 2025 stattfinden.