Griechenland fordert Verstärkung für EU-Militäreinsatz im Roten Meer

Griechenland fordert Verstärkung für EU-Militäreinsatz im Roten Meer

Der griechische Leiter der EU-Operation „Aspides“, Konteradmiral Vassilios Gryparis will in Brüssel die Verstärkung für den Militäreinsatz beantragen, der seit dem 19. Februar die internationale Handeslschiffahrt im Roten Meer, indischen Ozean und Golf von Aden schützt. Vor allem will man mit der Marineoperation die Handelsschiffe, die das Rote Meer überqueren, vor Angriffen der Huthi-Miliz schützen. Sie sind mit dem Iran verbündet und erklären sich mit der Hamas solidarisch.

Aufgrund der Angriffe benötigen Handelsschiffe 10 bis 14 Tage länger, um Europa zu erreichen, da sie das Kap der Guten Hoffnung passieren müssen. Die Kosten für die Fahrt haben sich verdoppelt.

Hauptquartier von EUNAVFOR in Larissa
Hauptquartier von EUNAVFOR in Larissa - Euronews

Ein riesiger Einsatzraum

Bisher sind im Gebiet, das sich vom südlichen Roten Meer bis zum nordwestlichen Indischen Ozean erstreckt, vier auf Luftabwehr spezialisierte Kriegsschiffe aus Griechenland, Deutschland, Frankreich und Italien unterwegs, darunter die deutsche Fregatte Hessen. Der Einsatzraum der Marineoperation ist fast zweimal größer ist als die Landmasse der 27 EU-Staaten.

EUNAVFOR
EUNAVFOR - Operation Aspides

In einem Interview mit Euronews bekräftigte Konteradmiral Gryparis, dass die bisherigen Mittel wegen des großen Eisatzraumes der Operation nicht mehr ausreichen. Da jedes Schiff der Marine eine bestimmte Anzahl von Handelsschiffen begleiten kann, könne man mit mehr Kriegsschiffen eine größere Zahl an Handelsschiffen begleiten. Somit könne man auf eine Erholung des Schiffsverkehrs durch die Meerengen hoffen, in denen die EU mit der Operation „Aspides“ unterwegs ist.

Elf Angriffe abgewehrt

Insgesamt wurden ab dem 19. Februar 79 Schiffe begleitet und elf Angriffe abgewehrt. Die europäischen Streitkräfte haben neun Drohnen in der Luft, eine zu Wasser und vier ballistische Raketen abgeschossen.

Bis jetzt wurde jedes Schiff begleitet, dessen Besatzung den Wunsch dazu geäußert hat. „Als Europäische Union versuchen wir, Schiffen von europäischem Interesse Vorrang einzuräumen“, sagt Konteradmiral Gryparis. Bisher habe man jedoch genug Ressourcen gehabt, sodass man noch keinem Schiff den Schutz verweigern musste. Die Erfolge der Militäroperation seienein Anreiz für die Handelsschiffe, „diesem Schifffahrtsweg, der auch für die EU von entscheidender Bedeutung ist, zu vertrauen und ihn langsam wieder zu nutzen“.

Konteradmiral Gryparis zufolge wurde bisher jedes Handelsschiff begleitet, dessen Besatzung es wollte.
Konteradmiral Gryparis zufolge wurde bisher jedes Handelsschiff begleitet, dessen Besatzung es wollte. - Euronews

Die EU-Operation hat sich auf ein bestimmtes Gebiet konzentriert, in dem die Angriffe der Huthi-Miliz normalerweise stattfinden. Dem Konteradmiral Gryparis zufolge hat man ein größeres Gebiet identifiziert, in dem die meisten Angriffe stattgefunden haben und dieses als Hochrisikogebiet eingestuft. Somit sei immer ein Kriegsschiff in der richtigen Entfernung, um jede ankommende Bedrohung abzuwehren.

Hauptquartier von EUNAVFOR in Larissa
Hauptquartier von EUNAVFOR in Larissa - Euronews

Die drohende Eskalation zwischen Israel und dem Iran würde die Operation bisher nicht beeinträchtigen, aber die Situation werde genau beobachtet, sagt Gryparis. Die Kriegschiffe der EU-Operation seien „bereit, mit Bedrohungen aus allen Richtungen umzugehen“, betonte er.

Die Dauer der Mission beträgt ein Jahr. Dann werden die Bedingungen beurteilt, um zu entscheiden, ob die Mission fortgesetzt werden muss.