Werbung

Der große Streit um Tetris: Das sind die Streaming-Tipps der Woche

Henk Rogers (Taron Egerton, links) kämpft um eine Spielelizenz für "Tetris". (Bild: AppleTV+)
Henk Rogers (Taron Egerton, links) kämpft um eine Spielelizenz für "Tetris". (Bild: AppleTV+)

Apple erzählt die unglaubliche Geschichte eines Videospielklassikers, und Prime Video adaptiert einen Sci-Fi-Bestseller, der selbst Barack Obama begeisterte. Welche Streaming-Highlights die kommende Woche bereithält, verrät die Übersicht.

Die wahre Geschichte hinter einem Klassiker der Videospiel-Historie verwandelt sich bei Apple TV+ in einen Spionagethriller vor der Kulisse des Kalten Krieges. Was Netflix, Prime Video und Co. in den nächsten Tagen sonst noch zu bieten haben, erfahren Sie in der Übersicht.

Toni Collette spielt eine der Hauptrollen in der Prime-Video-Serie "Die Gabe". (Bild: Amazon Studios)
Toni Collette spielt eine der Hauptrollen in der Prime-Video-Serie "Die Gabe". (Bild: Amazon Studios)

"Tetris", Apple TV+

Das perfekte Spiel? Das ist "Poesie, Kunst und Mathematik - alles in magischer Symbiose", findet Henk Rogers (Taron Egerton). Damals, Mitte der 1980er-Jahre, reichten herunterfallende Steine, um die Gaming-Welt in Aufruhr zu versetzen. Das Problem: "Tetris" ist perfekt abgeschirmt vom Eisernen Vorhang. Um die Lizenz zu bekommen, muss Rogers in die Sowjetunion fahren. Es wird eine ziemlich abenteuerliche Reise, von der Apple TV+ ab 31. März erzählt.

Autor Noah Pink und Regisseur Jon S. Baird stützen sich in "Tetris" auf wahre Begebenheiten, gönnen sich der Spannung wegen aber künstlerische Freiheiten. Aus dem Lizenzpoker, in den auch Nintendo und der britische Medienmogul Robert Maxwell involviert sind, wird dadurch ein veritabler Spionagethriller. Spannender als die Geschichte des Videospielklassikers ist freilich die Erzählung vom Zerfall der Sowjetunion: Man lernt viel darüber, was das Ende eines politischen Systems mit den Menschen macht - mit den Apparatschiks, mit den KGB-Offizieren und mit gierigen Kapitalisten aus dem Westen.

Der dröge Alltag von Dusty (Chris O'Dowd) bekommt eine überraschende Wendung. (Bild: Apple )
Der dröge Alltag von Dusty (Chris O'Dowd) bekommt eine überraschende Wendung. (Bild: Apple )

"Die Gabe", Prime Video

Das neunteilige Amazon-Werk "Die Gabe" (ab 31. März) entstand nach dem gleichnamigen feministischen Sci-Fi-Bestseller der englischen Autorin Naomi Alderman, die auch maßgeblich in die Produktion der Serie eingebunden war. Erzählt wird - retrospektiv - von einer alternativen Realität, in der Frauen aufgrund einer plötzlich aufgetretenen "Gabe" die Macht übernehmen. So entwickelt sich weltweit ein Matriarchat.

Die den Weltenwandel auslösende "Gabe" ist eine recht archaische Angelegenheit. Junge Frauen entdecken plötzlich die Fähigkeit, in ihren Händen elektrische Impulse zu erzeugen. Damit können sie Schabernack treiben, jedoch auch physisch gegen jeden Angreifer vorgehen oder - bei Weiterentwicklung der Gabe - tödliche Blitze durch die Luft schicken. Sieben Hauptcharakteren schaut die Serie erzählerisch ineinander verwoben über die Schulter, unter anderem Margot (Toni Collette), der scharfzüngigen Bürgermeisterin von Seattle und Mutter dreier Kinder, und einem nigerianischen Video-Journalisten, der das Phänomen der "Gabe" erstmals mit der Kamera festhält und selbigem nachgeht.

Der feministische Superhelden-Stoff "Die Gabe" ist einer der mit besonders großer Spannung erwarteten Serienstarts des Frühjahrs - weil hier ein paar Dinge zusammenkommen, die man so noch nicht gesehen hat: Ein Marvel-artiger Superheldinnen-Plot mit komplexen feministischen Untertönen sowie eine Buchvorlage, die viele renommierte Preise gewann - und von der selbst Barack Obama Fan ist.

Kommt einem düsteren Familiengeheimnis auf die Spur: Dr. Rowan Fielding (Alexandra Daddario). (Bild: _2022 AMC Network Entertainment LLC)
Kommt einem düsteren Familiengeheimnis auf die Spur: Dr. Rowan Fielding (Alexandra Daddario). (Bild: _2022 AMC Network Entertainment LLC)

"The Big Door Prize", Apple TV+

Eigentlich ist Dusty (Chris O'Dowd) glücklich. Sein Job als Geschichtslehrer ist ganz okay, er kann ziemlich gut pfeifen und bekommt zum 40. Geburtstag nützliche Geschenke. Doch dann taucht im verschlafenen Städtchen Deerfield eine mysteriöse Maschine auf. Für ein paar Münzen zeigt sie das wahre Lebenspotenzial der Menschen an: Die Apple-Serie "The Big Door Prize" erkundet ab 29. März, wie sich Dusty und seine Mitmenschen freiwillig in existenzielle Krisen stürzen.

Hätten sie mal lieber ihre Neugier im Zaum gehalten, denkt Dusty, als er bemerkt, wie alle Menschen um ihn herum der maschinellen Allwissenheit bedingungslos vertrauen. Sie leben ihr neues Leben als Bikerin, Gitarristin oder Zauberkünstler aus. Er selbst weigert sich zunächst, doch selbst seine Frau Cass (Gabrielle Dennis) kann nicht widerstehen. Und auch Dusty wird schließlich schwach ...

Das bringt natürlich Konflikte mit sich: Basierend auf dem gleichnamigen Roman von M.O. Walsh versucht die Serie aus einer skurrilen Idee ein komplexes Kleinstadtdrama zu konstruieren. Allerdings weiß Showrunner David West Read ("Schitt's Creek") nicht so recht, ob er sich auf die lustigen oder die emotionalen Aspekte konzentrieren soll.

Wirtschaftsspion John Weir (Kiefer Sutherland) ist auf sich alleine gestellt. (Bild: 2022 CBS Television Studios Inc.)
Wirtschaftsspion John Weir (Kiefer Sutherland) ist auf sich alleine gestellt. (Bild: 2022 CBS Television Studios Inc.)

"Mayfair Witches", WOW

Als Neurochirurgin hat sich Dr. Rowan Fielding (Alexandra Daddario, "The White Lotus") einen guten Ruf aufgebaut - auch wenn sie sich immer wieder gegen männliche Kollegen behaupten muss. Zoff mit ihren Vorgesetzten ist vorprogrammiert, als sie ihre krebskranke Adoptivmutter in einer klinischen Studie unterbringen will. Was dann passiert, hebt Fieldings Welt aus den Angeln: Binnen kurzer Zeit versterben sowohl ihr Chef als auch der Studienleiter an einem Gehirnaneurysma, jeweils nach einem Streit mit Fielding.

Nachforschungen der Chirurgin enttarnen ein dunkles Familiengeheimnis: Wie viele ihre Vorfahrinnen ist Rowan eine Hexe. Das neue Wissen konfrontiert sie schon bald mit einem gefährlichen Wesen, das die Familie seit Generationen drangsaliert. Mit einer ordentlichen Prise Horror führt die achtteilige AMC-Serie "Mayfair Witches" (ab 31. März bei WOW) die Protagonistin in die Abgründe ihrer Familiengeschichte. Als Vorlage für die Produktion diente der gleichnamige Roman von Anna Rice, die kürzlich schon die Vorlage zur Horrorserie "Interview With The Vampire" lieferte.

"Rabbit Hole", Paramount+

Ein atemlos inszenierter Thrillerplot, Twists am laufenden Band und Kiefer Sutherland in der Hauptrolle: Die Parallelen zu "24" - damals übernahm der Schauspieler die ikonische Rolle als Jack Bauer - sind nicht von der Hand zu weisen. Doch die Hauptfigur in "Rabbit Hole" (ab 27. März, Paramount+) hört auf den Namen John Weir. Der gewiefte Manipulator bewegt sich souverän durch die Welt der Wirtschaftsspionage. Bei seinen Aufträgen geht Weir kompromisslos vor, sät zur Not auch Fake News, um Unternehmen zu zerstören.

Doch dann geht eine Mission rund um einen Regierungsbeamten schrecklich schief. Einflussreiche Feinde haben es auf den Wirtschaftsspion abgesehen und wollen ihm einen Mord anhängen. Gemäß dem titelgebenden Kaninchenbau versinkt Weir in der Thrillerserie "Rabbit Hole" immer tiefer in den Windungen seines riskanten Geschäfts. Außerdem werfen die "WeCrashed"-Regisseure John Requa und Glenn Ficarra einen Blick in die Abgründe der digitalen Welt und beleuchten die Fragilität demokratischer Strukturen.