Großer Preis von Italien: Vier Kernpunkte für das Rennen

Großer Preis von Italien: Vier Kernpunkte für das Rennen
Großer Preis von Italien: Vier Kernpunkte für das Rennen

Ferrari erlebt ausgerechnet im Qualifying von Monza eine emotionale Wiederauferstehung. Carlos Sainz und Charles Leclerc starten in den Großen Preis von Italien (15.00 Uhr/Sky) von den Plätzen eins und drei, Seriensieger Max Verstappen steckt im ungewohnten Ferrari-Sandwich. Dennoch herrschte bei Ferrari und bei Verstappens Red-Bull-Team Einigkeit: Der Favorit für das 14. Saisonrennen ist der Weltmeister aus den Niederlanden. Das hat Gründe.

VERSTAPPENS REKORDJAGD

Zunächst mal, und das machte Verstappen noch einmal deutlich, gehe es ihm nicht darum, seinen zehnten Sieg in Folge zu feiern und sich damit den alleinigen Formel-1-Rekord zu holen - sondern ums Gewinnen an sich. Nichts anderes will Verstappen, nichts anderes sieht er als eine Bestimmung an. Und die Chancen stehen bestens. Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko betonte am Samstag, dass der RB19 weniger auf das Qualifying als vielmehr auf das Rennen abgestimmt wurde. Überhaupt: Verstappen hat nicht nur in diesem Jahr schon von weitaus schlechteren Ausgangspositionen gewonnen als von Platz zwei.

DAS WETTER

Nein, ein Regenchaos wie vor einer Woche in Zandvoort ist nicht zu erwarten. Im Gegenteil: In Monza soll sich der italienische Spätsommer am Sonntag von seiner schönsten Seite zeigen, mit viel Sonne und Temperaturen um etwa 30 Grad. Das wiederum sind Bedingungen, die wie gemacht sind für Red Bull, der Weltmeister-Rennwagen kommt dann buchstäblich so richtig auf (Reifen-)Temperatur.

DIE LEICHTIGKEIT DES SAINZ

Seit fast drei Jahren ist Carlos Sainz in Diensten von Ferrari, und irgendwie ist er nie über die Rolle des zweiten Mannes hinter Liebling Charles Leclerc hinausgekommen. An seinem Geburtstagswochenende - Sainz wurde am Freitag 29 Jahre alt - fliegt er aber förmlich. Durch seine ersten Plätze im Training und im Qualifying hat der Madrilene die Ferraristi nochmal zusätzlich heiß gemacht. Die Stimmung am Sonntag beim Start wird überkochen. Nicht auszudenken, wenn ein Ferrari auch nach den Boxenstopps noch realistische Siegchancen hat. Der taktische Vorteil, beim Start zwei Autos in den Top 3 zu haben, ist ebenfalls nicht zu unterschätzen. Verstappens Teamkollege Sergio Perez geht nur von Rang fünf ins Rennen.

TRACK LIMITS

Es ist gar nicht lange her, da waren die weißen Linien in der Formel 1 das größere Thema als das Rennen. Ziemlich genau vor zwei Monaten war das, beim Großen Preis von Österreich. Mehr als fünf Stunden nach Rennende stand das Ergebnis erst fest, weil mehr als 1200 Situationen nachträglich auf mögliche Verstöße überprüft werden mussten. In Monza nun droht ähnliches, denn im Königlichen Park gibt es die beiden Lesmo-Kurven. Eine legendäre Doppelrechts, die sehr dazu einlädt, sich mit dem Rennwagen weit hinaustragen zu lassen. Genau das verbietet der Automobil-Weltverband FIA aber, weswegen eine dicke weiße Linie gezogen wurde. Zwischen der Linie und dem Kies befindet sich allerdings ein ausgesprochen breiter Randstein, sodass die Fahrer sich letztlich selbst disziplinieren müssen. Die Regel ist allen bekannt: Wer die Linie dreimal im Rennen mit der kompletten Wagenbreite überschreitet, erhält eine Zeitstrafe. In Österreich wussten das allerdings auch alle vorher...