Grünen-Politikerin Ricarda Lang postet Pärchenfoto – ein Detail am Rande sorgt für Kritik

Kaffeebecher zum Wegwerfen – und zum Aufregen

08 April 2024, Berlin: Ricarda Lang, Federal Chairwoman of Bündnis 90/Die Grünen, speaks at the press conference after the Green Party committee meetings. Photo: Michael Kappeler/dpa (Photo by Michael Kappeler/picture alliance via Getty Images)
Ricarda Lang steht im Netz unter Beschuss. Stein des Anstoßes ist ein Kaffeebecher. (Bild: Michael Kappeler/picture alliance via Getty Images)

Auch Politiker gehen mit der Zeit. Längst sind viele von ihnen auch auf sozialen Netzwerken präsent, wo sie um ihre politische Programmatik werden, sich aber auch als Menschen darstellen. Das ist auch die Vorgehensweise von Ricarda Lang. Nun aber ist ein Privatfoto der Grünen-Politikerin nach hinten losgegangen. Viele Nutzer echauffieren sich über ein Detail am Rande des Bildes.

Lang postete die Tage auf Instagram ein Foto, das sie und ihren Verlobten Florian Wilsch in einem Zug zeigt. Beide entspannen. Lang, mit Kopfhörern im Ohr, lehnt ihren Kopf auf seine rechte Schulter. "Kurz mal Kraft tanken zwischen vollen Tagen auf Wahlkampftour", schreibt die 30-Jährige. "Egal ob zu Hause oder im Zug, Hauptsache neben dir."

Viele Nutzer sind angetan von der Intimität des Bildes. "Kraft tanken ist so wichtig. Mit einem lieben Menschen an der Seite ist es umso schöner", schreibt jemand. In einem zweiten Kommentar heißt es: "So ein schönes Bild von Euch! Welch großes Glück, dass Ihr füreinander Kraftort sein könnt."

Doch nicht alle haben ein Auge für das Glück der Politikerin und des Mathematikers. So manchem Nutzer ist auch ein Gegenstand am linken Bildrand aufgefallen: ein Kaffeebecher mit Plastikdeckel. Für einige ein Anlass zur Kritik: "Ist das ein Wegwerf-Becher???", schreibt ein Nutzer. Die Frage impliziert einen Vorwurf: Ausgerechnet eine Grünen-Politikerin benutzt ein umweltschädigendes Plastikbehältnis.

Auch auf X, ehemals Twitter, wo Lang das Foto ebenfalls veröffentlicht hat, sorgt der Becher für Aufregung. "Ein schönes Bild", stellt eine Nutzerin fest, "aber den Kaffee im Einweg-Becher hätte ich zur Seite geschoben." Ein anderer meint: "Einwegbecher, ihr Ernst?". Ein Nutzer bescheinigt der Politikerin eine "Grüne Doppelmoral in Reinform".

Zur Kritik hat sich Lang bislang nicht geäußert, dafür liegt eine Stellungnahme ihres PR-Beraters vor. In einem X-Post verteidigt er die Grünen-Co-Chefin: "Der Becher besagt zweierlei: 1. Ricarda Lang fährt im Zug in der 2. Klasse (denn in der 1. gäbe es Porzellantassen). 2. Das Foto ist authentisch. Wenn sie den Becher hätte vermeiden wollen, hätte sie nichts zu trinken bekommen. Alles richtig gemacht, Ricarda Lang!"