Was halten die Menschen in Moldau von einem EU-Beitritt?
Die Republik Moldau möchte Mitglied werden in der Europäischen Union. Die Beitrittsverhandlungen starten demnächst und die EU-Staats- und Regierungschefs sind einverstanden damit. Aber wie sieht es aus mit den Bürger:innen? Euronews-Reporter Hans von der Brelie war für Witness in der kleinen Republik zwischen Rumänien und der Ukraine, um die Menschen zu fragen.
Vielfalt ist eine Gemeinsamkeit von Moldau und der EU
Rusanda Curcă ist Kulturarbeiterin, Umwelt- und Bürgeraktivistin und lebt in dem Dorf Hîrtop, ein paar Kilometer südlich von Hîncești. Sie ist auf der Suche nach Zuschüssen und Förderungen von Kultur im ländlichen Raum.
Moldawien ist ein kleines Land, in dem viele Sprachen gesprochen werden und das vielfältige Identitäten hat. Curcă sagt, kritisches Denken und Vielfalt sind Teil der moldauischen und der EU-Kultur. Fühlt sie sich als Teil der Europäischen Union? "Teilweise fühle ich schon, dass wir Teil der Europäischen Union sind. Eines Tages werden wir von dieser Gemeinschaft akzeptiert sein."
Nikita Anatolievich Romenskiy lebt in der Hauptstadt Chisinau, er unterstützt die Sozialisten und russischer Ansichten in der moldauischen Gesellschaft. Seine politischen Vorbilder sind Orban und Putin. Für Nikita ist die EU-Integration inakzeptabel.
Vorbild Russland oder die Europäische Union?
"Eine radikale Integration in den Westen ist nicht im Interesse von Moldaus Bürgern" sagt Nikita. "Das wirtschaftliche Interesse der Republik Moldau besteht darin, die Beziehungen zur Europäischen Union, aber vor allem zu unseren östlichen Partnern - Russland und China - auszubauen."
Nadejda Hadjîvu hat das Start-Up Moft Dulce gegründet, das Erdnussbutter und andere Feinkostprodukte herstellt. Nadejda liebt die EU, sagt sie. Der Beitritt zur Europäischen Union und zum Binnenmarkt schaffe Geschäftsmöglichkeiten. Für sie bedeutet die EU-Mitgliedschaft weniger Steuern und freien Handel. "Vielleicht werden wir mehr Märkte haben, auf denen wir unsere Produkte verkaufen können". "Made in Europe" könnte für moldawische Unternehmen ein Türöffner sein.
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